San Francesco zieht die Massen an. Bis zu sechs Millionen Touristen besuchen jährlich die italienische Kleinstadt Assisi. Dort lebte und starb im 13. Jahrhundert Franz von Assisi. Der katholische Heilige mahnte zur Achtung und Bewahrung der Schöpfung und warnte vor den Folgen hemmungslosen Strebens nach Reichtum. Sein Rat, um gesellschaftliche und globale Krisen zu vermeiden: "Wenn jeder Einzelne darauf verzichtet, Besitz anzuhäufen, dann werden alle genug haben."

Heute gilt Assisi als Begründer des Nachhaltigkeitsgedankens, seine Themen haben nichts an Aktualität verloren. Mittlerweile sieht selbst der IWF in einer zunehmend ungleichen Einkommensverteilung eine ernste Gefahr für die Weltwirtschaft. Ebenso wenig fehlt es an düsteren Szenarien zur künftigen Klimaentwicklung. Die Weitsicht Franz von Assisis inspirierte die Investmentgesellschaft Ampega im Jahr 2000, den Fonds Terrassisi Aktien aufzulegen. Fondsmanager Stefan Riefe orientiert sich bei der Titelauswahl an den Grundsätzen des Franziskanerordens. Unterstützung bei der Suche nach überdurchschnittlich nachhaltig agierenden Unternehmen erfährt Riefe auch durch die Ratingagentur Oekom Research. Die Münchner Gesellschaft bewertet Firmen anhand einer Vielzahl von Prüfpunkten. Zu diesen zählt auch, ob ein in den Schwellenländern tätiges Unternehmen Kinder beschäftigt oder ob das Management Frauen fördert. Aus den Unternehmen, die den Vorgaben des Franziskanerordens und von Oekom Research entsprechen, wählt der Manager dann diejenigen Aktien mit den seiner Meinung nach besten Renditechancen aus.

Bislang hat der Fonds nicht enttäuscht. Auf Sicht von drei Jahren erzielte er 76,5 Prozent Plus. Der iShares MSCI World schaffte 65 Prozent. Im Fünf-Jahres-Vergleich schneidet der Fonds nur einen Prozentpunkt schlechter ab. Hoch gewichtet im Portfolio ist Accenture. Das Unternehmen ist selbst auf Nachhaltigkeit spezialisiert und berät Firmen bei der Umsetzung ressourcensparender Strategien. Unter den Top-Ten-Werten findet sich auch Canadian National Railway. Der Eisenbahnkonzern trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen beim Güterverkehr bei und engagiert sich beim Schutz der Artenvielfalt entlang seiner Gleisstrecken.

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Sparpotenzial glückliche Mitarbeiter



Größte Position im Fonds ist SAP. Der Softwarekonzern setzt in allen Gebäuden auf grünen Strom. SAP sparte so im vergangenen Jahr 45 Kilotonnen CO2 ein. Auch in puncto Arbeitsklima erreichen die Walldorfer Spitzenergebnisse. Dank niedriger Fluktuationsrate muss SAP weniger Geld für Rekrutierungs- und Schulungsmaßnahmen ausgeben. Glückliche Mitarbeiter und Sparerfolge - das hätte auch Franz von Assisi gefallen.