von Klaus Buhl

Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen beiden Tagen wehte plötzlich an den europäischen Börsen ein unerwartetes Lüftchen, ein lange nicht mehr im Lager der Bullen verspürter Gegenwind. Kein Wunder, dass plötzlich auch die Pessimisten unter den Börsianern und Kommentatoren wieder verstärkt Gehör fanden. Meiner Meinung nach, von der simplen Logik einmal abgesehen die jeder Dauerläufer von uns kennt, dass man einen atemraubenden Sprint nicht ewig durchhalten kann, ist bisher in den vergangenen Handelstagen nicht viel passiert. Ganz im Gegenteil deuten im Sinne der P & F Technik die wichtigsten weltweiten Indizes unbeirrt auf das Lager der Bullen. Auch unterhalb der Oberfläche der Märkte schaut es grundsätzlich günstig aus im Sinne der Käufer. Alleine für unseren heimischen DAX deutet das wichtige Projektionsziel der P & F Technik konsequent auf die Region von knapp 12.000 Punkten.

Auf Seite 2: Nur eine kurze Atempause für den DAX



Nur eine kurze Atempause für den DAX

Ganz speziell in Marktphasen wie der gegenwärtigen, wenn wir Anleger kritisch fragen, ob vielleicht ein Trendwechsel bevorsteht, spielt die P & F Technik ihre Vorteile aus. Denn deren Charts sind dafür bekannt, dass sie das unwichtige "Rauschen" aus dem Kursverlauf filtern und sich auf das Wesentliche konzentrieren: handelt eine Aktie oder ein Index auf einem Kaufsignal und ist der übergeordnete Trend intakt? Für den DAX z.B. sind beide Komponenten der Frage eindeutig mit ja zu beantworten - und insofern sollte man sich als Investor auch nicht frühzeitig aus seinen Positionen treiben lassen. Der folgende Chart zeigt Ihnen eindrucksvoll, wie deutlich die Käufer im DAX im Vorteil sind. Nach wie vor gibt es keinen triftigen Grund, frühzeitig Positionen aufzulösen. Jedenfalls keinen systematisch objektiven.



Entsprechend der aufsteigenden Unterstützungsgeraden ist der übergeordnete Aufwärtstrend eindeutig intakt. Da die aktuelle X-Achse die vorhergehende übersteigt, handelt der DAX auch auf einem Kaufsignal. Ein neues Verkaufssignal wurde sich erst unterhalb von 10.800 Punkten bilden. Hier würde die aktuelle 0- Spalte unter die vorhergehende wandern und auch hier würden wir noch komfortabel oberhalb der aufsteigenden Trendgerade handeln. Trotzdem wurden bei 11.450 Punkten die Käufer von ihrem Mut verlassen und es bildete sich eine 0-Spalte, die das Angebot auf diesem Niveau kennzeichnet. In Anbetracht der Länge der positiven X-Achse ist dies wirklich kein Malheur, da in der Regel jede Bewegung bis etwa zur Hälfte korrigiert wird. Sollten wir in den kommenden Tagen, wovon ich derzeit nicht ausgehe, die Unterstützung knapp oberhalb von 11.000 Punkten testen, wäre dies wahrscheinlich eine sehr gute Einstiegsgelegenheit. Obwohl an der Börse alles möglich ist, ist es heute meiner Meinung nach noch viel zu früh sich Sorgen über einen möglichen Trendwechsel zu machen.

Auf Seite 3: Transportaktien verlieren an Dynamik



Transportaktien verlieren an Dynamik

Leider zeigen an der Börse nur sehr selten alle Wegweiser in die gleiche Richtung - und wenn wäre dies umgekehrt schon wieder verdächtig. Heute sind es die wichtigen Transportaktien, die dem kritischen Investor Kopfschmerzen bereiten. Wahrscheinlich kennen Sie die alte Börsenregel, dass sich lokale Hochs im Dow-Jones der Industrieaktien und im Transportindex gegenseitig bestätigen sollten. Genau hier mangelt es jedoch, da die Transportaktien- im Gegensatz zu den bekannten US Indizes - noch kein neues Hoch erzeugt haben. Möglicherweise ist dies damit zu erklären, dass sich der Ölpreis wieder stabilisiert und Transportleistungen dadurch teurer werden, bzw. der Rückenwind für die Branche geringer wird. Die Aussicht auf sinkende Margen schwächt also die Transportaktien und sorgt dafür, dass diese jüngst kein neues Hoch mehr erreicht haben.



Bei 9.300 Punkten erreichten die Transportaktien im vergangenen Dezember (Buchstabe C) ihr bisheriges Hoch - und verloren dadurch den Anschluss zu den anderen Indizes, die in diesem Jahr neue Hochs erreichen konnten. Deutlich erkennen Sie die Widerstände zwischen 9.200 und 9.300 Punkten. Jetzt droht sogar an der runden Marke von 9.000 ein Verkaufssignal, falls die aktuelle 0- Spalte darunter laufen sollte. Dann wäre zwar immer noch ein wenig Platz bis zur aufsteigenden Unterstützungsgerade bei etwa 8.700 Punkten. Hier wäre aber dann ein Niveau erreicht, an dem die die Investoren genau hinsehen sollten. Wie gesagt, bis dahin ist noch Luft. Achten Sie aber darauf, ob der Trend bei den konjunktursensiblen Aktien kippt. Falls ja, wäre dies ein Warnsignal für die Investoren, dem sich mit Sicherheit auch die anderen Indizes nicht entziehen können.

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Apple bleibt unter dem Einfluss der Nachfrage



Ohne Zweifel ist aktuell die Apple-Aktie eine Festung in Bullenhand. Seit dem Sommer 2013 (Ziffer 7 im linken Drittel der Grafik) besteht eine stabile Unterstützungsgerade, die seither nicht ernsthaft von den Bären getestet wurde. Im Gegenteil beschleunigte sich der Aufwärtstrend mit jedem neuen Hoch. Die jüngste Konsolidierung (Buchstabe C für Dezember) einer Dreiecksformation wurde erneut mit einer Beschleunigung der Dynamik beantwortet. Die aktuelle, im Januar aufgenommene positive X-Achse, deutet auf ein Kursziel von 165 $. Dies mag heute utopisch klingen, aber die Projektionsziele der P & F Technik sind recht zuverlässig, obwohl sie in der Regel nicht ohne Korrekturen erreicht werden. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, dass die Länge und Dynamik der X-Achse ein Hinweis für die Durchschlagskraft der Nachfrage ist.

Trotzdem sollten wir uns natürlich fragen, bei welchem Kursniveau diese positive Betrachtung in Gefahr gerät. Unterhalb von 106 $ würde ein Verkaufssignal generiert. Dies wäre der erste Warnschuss, auch wenn der sich noch weit oberhalb der Unterstützungsgerade abspielen würde. Erst unterhalb dieser positiven Trendgeraden wird es systematisch und im Sinne der P & F Technik ungemütlich für die Bullen. Bis dahin bleibt die Apple- Aktie aber ein klarer Kauf im Sinne dieser Philosophie - trotz der fundamentalen Bedenken, die man gegen jede Firma und deren Bewertung anbringen kann.

Bitte beachten Sie auch meinen kostenlosen Börsenbrief und mein Gratis E-Book.

Viel Erfolg mit ihren Investitionen und herzliche Grüße aus dem Rheinland,

Ihr Klaus Buhl

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".