Hohe Wachstumsraten bei den Vertragskunden, überraschende Marketing-Coups und schillernde Manager sind in der Telekom-Branche die Ausnahme. John Legere, Chef der Telekom-Tochter T-Mobile US, lehrt der Konkurrenz bereits seit Monaten das Fürchten.

Im ersten Quartal entschieden sich 2,2 Millionen neue Kunden für die Tochter der Deutschen Telekom, davon mehr als eine Million Vertragskunden. Bereits das vierte Quartal in Folge lag der Neukunden-Zuwachs bei mehr als zwei Millionen. Inzwischen steht der Aktienkurs mit gut 45 Dollar auf dem höchsten Niveau seit Ende 2007 und hat sich seit dem Amtsantritt von Legere im September 2012 mehr als verdoppelt. Eine Fortsetzung der Erfolgsstory ist zu erwarten, wenn am Mittwoch die Halbjahreszahlen gemeldet werden.

Für die Telekom ist die einst unliebsame Tochter inzwischen zum zweitwichtigsten Gewinnlieferanten hinter dem Deutschland-Geschäft geworden. Im ersten Quartal steuerte T-Mobile US bereits 37 Prozent zum operativen Konzernergebnis bei. Auf dem Heimatmarkt bleiben die Perspektiven hingegen eher durchwachsen. Teure Investitionen in die eigenen Netze und der anhaltend hohe Wettbewerbsdruck lassen bei Vorstandschef Tim Höttges kaum Begeisterung aufkommen.

Auf Seite 2: Was die Analysten erwarten





Die Prognosen der Analysten



Dies spiegelt sich auch in den Konsensschätzungen der Analysten wieder. Für 2016 wird ein Gewinn je Aktie von 0,91 Euro erwartet, Mitte Januar waren es noch 0,76 Euro. Auch für 2017 (0,97 Euro) und 2018 (1,10 Euro) zeigt der Trend nur langsam aufwärts. Mit einem 2017er-KGV von 15,6 ist die Telekom-Aktie nicht billig. Auch andere Kennzahlen locken - mit Ausnahme der Dividendenrendite von knapp vier Prozent - kaum zum Einstieg.

120 Prozent-Chance

Die seit Anfang 2015 anhaltende Seitwärtsbewegung ist daher nicht überraschend und sollte vorerst anhalten. Kurzfristig ist durchaus mit einer positiven Reaktion auf die Zahlen von T-Mobile US zu rechnen, eine anhaltende Stärke wäre aber überraschend.



Zahlreiche Widerstände bei 16,20 und besonders um 17,50 Euro stehen einer längeren Aufwärtsbewegung entgegen. Erst darüber wäre eine große Bodenbildung abgeschlossen und mit einer starken Rally zu rechnen. Zugleich ist aber auch das Risiko auf der Unterseite dank zahlreicher Unterstützungen begrenzt.

Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Unter Berücksichtigung der relevanten Kursschwellen bietet der Inline-Optionsschein mit der WKN SE55ZH attraktive Konditionen. Sollte die Telekom-Aktie bis Mitte März 2017 in der Spanne 12,20 Euro bis 17,80 Euro bleiben, steigt der Schein um 70 Prozent, was einer Rendite von 120 Prozent p.a. entspricht. Ein vorzeitiger (Teil-)Verkauf ab Kursen von 8,50 Euro bis neun Euro erscheint sinnvoll. Anleger sollten zudem nur kleine Summen setzen. Berührt die Aktie eine Grenze, verfällt der Optionsschein wertlos.

Basiswert Deutsche Telekom
Kurs
Basiswert
15,3 EUR
Produkt Inline-Optionsschein
WKN SE55ZH
Emittent Societe
Generale
Bewertungstag 17.03.2017
Oberes
Limit
17,80 EUR
Unteres Limit 12,20
EUR
Maximalrendite 70%
Maximalrendite
p.a.
120%
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. www.index-radar.de