Der Goldpreis gehört im laufenden Jahr sicherlich zu den positiven Überraschungen. Während die Aktienmärkte auf Tauchstation gegangen sind, feierte das Edelmetall ein Comeback. Seit dem Jahreswechsel legte der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) um fast 18 Prozent zu. Im selben Zeitraum schaffte der marktbreite US-Aktienindex S&P 500 lediglich ein Miniplus von 0,2 Prozent.

Vergleiche des Edelmetalls mit Aktien sind nicht neu. Seit Jahrzehnten blicken Fans des gelben Metalls auf das Verhältnis des Goldpreises zum US-Index S&P 500, um Aussagen über die Über- oder Unterbewertung von Gold im Vergleich zu US-Aktien zu treffen. Dazu wird der aktuelle Goldpreis in Dollar durch den aktuellen Stand des amerikanischen Börsenbarometers geteilt. Steigt die Kennzahl, die sogenannte Gold/S&P 500 Ratio, entwickelt sich Gold besser als US-Standardaktien - und umgekehrt.

Historisch gesehen ist Gold günstig



Angesichts der aktuellen Gold/S&P 500 Ratio von 0,61 wäre das Edelmetall trotz der jüngsten Erholung immer noch spottbillig. Denn im langjährigen Mittel lag die Kennziffer mit gut 1,2 doppelt so hoch. 1980 erreichte die Gold/S&P 500 Ratio zeitweise sogar einen Wert von 7,5. Gemessen daran müsste Gold bei über 9000 Dollar stehen. Im Tief ging es Ende der 1990er-Jahre mit der Gold/S&P 500 Ratio auf 0,17 nach unten. Daraus würde ein Goldpreis von rund 350 Dollar resultieren.

Wer davon ausgeht, dass sich der Goldpreis im Verhältnis zum Index S&P 500 künftig besser entwickeln wird, kann diese Erwartung mit einem neuen Alpha-Zertifikat mit Hebelwirkung umsetzen. Das von Société Générale begebene Papier bildete zur Emission am 23. März 2016 eine dreifach gehebelte Long-Position im SPDR-Gold-Shares-ETF ab. Diese wird finanziert durch eine simultan eingegangene dreifach gehebelte Short-Position im S&P 500 Total Return Index.

Sinkt der Hebelfaktor auf der Long- oder Short-Seite durch die Kursbewegung des jeweils zugrunde liegenden Instruments auf unter zwei oder steigt er über vier, erfolgt eine Anpassung der jeweils betroffenen Long- oder Short-Position. Ziel ist es einerseits, die Relation beider Positionen in etwa gleichwertig zu halten, und andererseits, das Risiko eines Totalverlusts aufgrund der Hebelwirkung zu reduzieren.

Was kompliziert klingt, ist es eigentlich nicht. Vereinfacht ausgedrückt erzielen Anleger mit dem SPDR-Gold-Shares- ETF Long/S&P-500-Short-Alpha-Zertifikat dann Gewinne, wenn sich Gold besser als der US-Aktienindex entwickelt - egal ob die Märkte steigen oder fallen. Daher ist das Zertifikat als Beimischung für Goldoptimisten gut geeignet. Da der Hebelmechanismus aber auch umgekehrt wirkt, sollten sich nur risikobereite Anleger in dem Papier engagieren.