Eine Sonderdividende soll es aber nicht geben, weil der Konzern das Kapital angesichts steigender Preise für Rückversicherungsschutz lieber in den Ausbau seines Geschäfts stecken möchte. Für 2019 hatte die Hannover Rück ihren Aktionären noch eine Gesamtdividende von 5,50 Euro bezahlt. Für 2020 hatten Analysten im Schnitt mit knapp 4,60 Euro gerechnet.

Wie seit Anfang Februar bekannt, sackte der Gewinn der Hannover Rück im vergangenen Jahr wegen hoher Schäden durch die Coronavirus-Pandemie um 31 Prozent auf 883 Millionen Euro ab. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz den Überschuss wieder auf 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro nach oben treiben. Analysten gehen im Schnitt sogar von einem Rekordgewinn von etwa 1,35 Milliarden Euro aus.

Die vorgelegten finalen Jahreszahlen hätten nach den zuvor bekannten Eckdaten nicht mehr überrascht, hieß es. Lob gab es unter Experten aber für eine Kennzahl, die die Risikotragfähigkeit des Rückversicherers misst. Laut Analyst Olivier Pauchaut von Bryan Garnier fiel sie deutlich höher als bei den Konkurrenten Munich Re und Scor aus.

Die 2019 gezahlte Sonderdividende wird für 2020 zwar gestrichen, dafür soll aber die Basisdividende von 4 auf 4,50 Euro je Aktie steigen. Die Gesamtdividende liege denn auch im Rahmen der Erwartungen, schrieb Kamran Hossain von RBC, der aber selbst auf eine Gesamtzahlung auf dem 2019er Niveau von 5,50 Euro gehofft hatte.

Interview mit CFO Clemens Jungshöfel: Hannover Rück erhöht Basisdividende auf 4,50 Euro - Sonderdividende wird in den Ausbau des Geschäfts gesteckt!


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Durch den Kursanstieg schaffte die Aktie den Sprung über eine Widerstandszone bei 151 Euro. Um das Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Krise wieder zu erreichen, bleibt es aber noch ein weiter Weg. Davor waren die Aktien im Februar 2020 noch über 192 Euro zu Rekordkursen gehandelt worden. Um dieses Niveau wieder zu erreichen, fehlt noch rund ein Viertel. Der MDax hatte den Crash im November schon wieder aufgeholt.

dpa-AFX