Nach zwei enttäuschend ausgefallenen Monaten am Jobmarkt dürften die jetzt insgesamt guten Zahlen Erleichterung bei der amerikanischen Notenbank Fed auslösen, die Vollbeschäftigung anstrebt. Angesichts der weltweiten Turbulenzen an den Finanzmärkten nach dem EU-Austrittsvotum der Briten hat es die Fed allerdings nicht eilig mit einer weiteren Zinserhöhung.

Am Börsenplatz Frankfurt sorgten die starken Job-Daten aus Übersee für Erleichterung: Der Dax weitete seine Kursgewinne aus. Der Euro ging dagegen auf Talfahrt: Er fiel auf 1,1012 Dollar von zuvor 1,1079 Dollar. "Der US-Arbeitsmarkt befindet sich in einer exzellenten Verfassung", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank in Vaduz. Nach seiner Meinung wäre die Zeit für eine zweite Zinserhöhung eigentlich reif: "Doch der US-Arbeitsmarktbericht scheidet vorerst als Richtbarometer für die US-Zinspolitik aus."

Denn die Folgen des britischen Brexit-Votums dürften derzeit im Vordergrund stehen. An den Märkten wird nicht mit einer Anhebung gegen Ende des Monats gerechnet. Auch im Jahresverlauf gelten die Chancen auf eine Straffung der Geldpolitik als eher gering. Der Leitzins liegt seit Dezember 2015 in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.