PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat eine rasche Beilegung des Lohnstreits zwischen Raffineriearbeitern und Energiekonzernen eingefordert. "In den kommenden Stunden muss eine Einigung gefunden werden", sagte Le Maire am Dienstagmorgen dem Sender France Info. "Die Situation hat schon zu lange gedauert." Seit Tagen bestreiken Arbeiterinnen und Arbeiter im Kampf um eine Lohnerhöhung Raffinerien im Land. Der Kraftstoff ist dadurch an den Zapfsäulen knapp. Bei fast einem Drittel der Tankstellen fehlte am Montagabend mindestens ein Kraftstoff, wie Energieministerin Agnès Pannier-Runacher dem Sender France Info sagte.

"Wenn es Verhandlungsangebote gibt, müssen sie wahrgenommen werden", sagte Le Maire in Richtung Gewerkschaften. "Sonst ist das kein Streik mehr, um Ergebnisse zu erzielen, sondern einfach die Blockade des Landes." Die Arbeitgeber müssten aber auch aufrichtig verhandeln.

Le Maire betonte zwar, dass die Verhandlung Vorrang habe, doch die Blockade an Kraftstofflagern und Raffinerien müsste unverzüglich gehoben werden. Sollten Gehaltsverhandlungen kategorisch abgelehnt werden, habe man keine andere Möglichkeit, als die "notwendigen Mittel" anzuordnen, um die Lagerstätten zu befreien und die Raffinerien funktionsfähig zu machen. Regierungssprecher Olivier Véran sagte dem Sender RTL, man behalte sich die Möglichkeit vor, zu intervenieren.

Medienberichten zufolge soll der Streik bei Total und Exxon nach Aufrufen der großen Gewerkschaften CGT und FO vom Dienstag weitergehen./rbo/DP/stw

Quelle: dpa-Afx