HAMBURG (dpa-AFX) - Das Geschäft des auf Einkaufscenter spezialisierten Immobilieninvestors Deutsche Euroshop hat sich im Sommer wieder kräftig vom Corona-Schock der ersten Jahreshälfte erholt. Umsatz und operatives Ergebnis gingen im dritten Quartal nicht mehr so stark zurück wie noch in den Monaten zuvor und unter dem Strich stand auch wieder ein Gewinn.

Dennoch wagt das Unternehmen weiter keine Prognose. "Die weitere Entwicklung der allgemeinen Wirtschafts- sowie die Pandemielage und deren Auswirkungen auf das Geschäft der Deutsche Euroshop und ihrer Mieter sind weiter mit deutlichen Unwägbarkeiten behaftet", teilte das Hamburger Unternehmen am frühen Donnerstagabend mit. "Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ist auf dieser Basis verlässlich nicht möglich."

Der Vorstand sieht Deutsche Euroshop aber auf Basis der soliden Bilanz, der niedrigen Verschuldung und einer stabilen Liquiditätssituation weiterhin gut gerüstet für die aktuellen Herausforderungen." Anleger reagierten verhalten. Der Kurs der im SDax gelisteten Aktie gab zuletzt auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um rund ein Prozent auf 14,90 Euro nach.

Das Papier hatte in den ersten vier Handelstagen der Woche wegen der Hoffnung auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff allerdings um 30 Prozent zugelegt und damit zumindest einen Teil des bisherigen Jahresverlusts wettgemacht. Trotz der Erholung kostet die Aktie 42 Prozent weniger als Ende 2019 - damit zählt die Aktie zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt in diesem Jahr.

Anleger fürchten, dass durch die Corona-Pandemie viele Händler ihre Mieten nicht mehr zahlen können oder ihr Geschäft aufgeben. Im September war die Aktie sogar bis auf 9,28 Euro und damit den tiefsten Stand ihrer fast 20-jährigen Börsengeschichte gefallen. Anfang 2015 hatte das Papier noch 48 Euro gekostet. Damals war die Aktie auch noch im MDax gelistet.

Hoffnung macht die Erholung im dritten Quartal - so gingen Umsatz und Gewinn zwar weiter zurück, aber längst nicht mehr so stark wie noch in den drei Monaten davor. In den Monaten Juli bis September setzte das Unternehmen mit 55 Millionen Euro nur rund ein Prozent weniger um als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten betrug der Umsatzrückgang knapp zwei Prozent auf 164,4 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank von Januar bis Ende September um ein Fünftel auf 118 Millionen Euro und unter dem Strich stand wegen einer kräftigen Abwertung der Immobilienbestände zum Halbjahr ein Minus von 105 Millionen Euro nach einem Gewinn von 93 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2019./zb/he

Quelle: dpa-Afx