Am Dienstag nach US-Börsenschluss hat Advanced Micro Devices – kurz: AMD – seine endgültigen Quartalszahlen veröffentlicht. Nach einem Quartalsergebnis im Rahmen der vor einigen Wochen zurückgeschraubten Prognosen blickt AMD nur verhalten auf den Jahresabschluss. Doch die AMD-Aktie legt nachbörslich deutlich zu. Was dahinter steckt.

Vor etwa vier Wochen hatte AMD vorläufige Zahlen gemeldet, die ziemlich enttäuscht hatten. Nun bleibt auch die Prognose für das Q4 hinter den Erwartungen zurück. Im letzten Vierteljahr 2022 werde der Umsatz voraussichtlich bei 5,5 Milliarden Dollar liegen, plus/minus 300 Millionen Euro, teilte der Chip-Hersteller am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten bislang mit 5,85 Milliarden Dollar gerechnet. Das Unternehmen verwies auf eine geringere Nachfrage nach PCs und Hochleistungschips für Rechenzentren.

Umsätze trotz widrigem Umfeld ausgebaut

Trotz der Schwäche des PC-Markts konnte AMD die Umsätze im dritten Quartal um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 5,57 Milliarden Dollar ausbauen. Damit bleibt der Chip-Entwickler im Rahmen seiner bereits Anfang Oktober veröffentlichten vorläufigen Daten.

Das Wachstum im Datacenter-Geschäft von 45 Prozent konnte dabei den Einbruch im PC-Geschäft von 40 Prozent auffangen. Die Bruttomarge lag mit 50 Prozent ebenfalls auf dem Niveau der Vorankündigung. Im abgelaufenen Quartal machte AMD den Angaben zufolge einen Gewinn je Aktie von 0,67 Dollar. Diese Zahlen lagen im Rahmen der Markterwartungen.

AMD-Aktie nachbörslich gesucht

Die AMD-Aktie reagierte nachbörslich mit einem deutlichen Kursanstieg von zeitweise mehr als sechs Prozent auf 63,57 Dollar. Zum US-Börsenschluss hatte der Nasdaq-Wert noch bei 59,66 Dollar gelegen.

AMD (WKN: 863186)

Einschätzung zur AMD-Aktie

Der Chip-Branche machen unter anderem die immer wieder verhängten Corona-Lockdowns in China zu schaffen. Verschärft werden die Probleme durch die US-Beschränkungen für den Export bestimmter Chips in die Volksrepublik.

Trotz des widrigen Marktumfelds kann AMD weiter wachsen und gibt Anlegern daher ein wenig Hoffnung zurück. Das profitable Datacenter-Geschäft könnte dafür sorgen, dass sich der Konzern unterm Strich weiterhin solide entwickelt und die Aktie auf dem im Oktober erreichten Niveau einen Boden bildet.

BÖRSE ONLINE hatte mutigen Anlegern den Wert bereits im August zum Kauf vorgeschlagen - mit Stop-Loss bei 54,50 Euro. Vorsichtigere Anleger sollten jedoch vor einem Neueinstieg eine Trendwende im Chart abwarten.

Wer vom langfristigen Erfolg der Chip-Branche überzeugt ist aber auf keine Einzelwerte setzen mag, kann den BÖRSE ONLINE Chip Power Index in Betracht ziehen. Er enthält neben AMD noch weitere spannende Werte, die in diesem Bereich profitieren.

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