BASF steckt in der Krise und plant nun einige Veränderungen an seiner eigenen Konzernstruktur durchzuführen. Das müssen Anleger jetzt wissen und diese Auswirkungen dürfte es auf die Aktie haben.

Die Krise deutscher Chemiekonzerne wurde spätestens seit der Gas-Krise im Jahr 2022 sehr deutlich und mit den massiven Prognosekürzungen in diesem Jahr hat sich ein weiteres negatives Kapitel der Geschichte hinzugefügt. Um dieser Entwicklung nun aktiv entgegenzusteuern hat BASF nun folgende Schritte ergriffen:

Milliardenschwere Verkäufe sind bei BASF geplant

Der Chemieriese BASF steht mit dem Wechsel an der Führungsspitze und angesichts schlecht laufender Geschäfte vor einem größeren Verkaufsprogramm. Der noch amtierende Vorstandschef Martin Brudermüller treibe sieben Monate vor seinem Ausscheiden den Verkauf von Konzernteilen im Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro voran, berichtete das "Handelsblatt" (Montag) unter Berufung auf Unternehmens- und Finanzkreise. Dabei stünden vier größere und kleinere Verkaufsprojekte auf der Agenda.

Auch bei der Nachbesetzung seines eigenen Postens nach der Hauptversammlung Ende April 2024 mische Brudermüller mit, hieß es in dem Blatt. Bis Dezember solle über die Nachfolge entschieden werden. Favorit sei Asien-Vorstand und Brudermüller-Vertrauter Markus Kamieth (53). Aber auch Technologie-Vorständin Melanie Maas-Brunner (55) könne sich Chancen ausrechnen. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. BASF wollte sich gegenüber dem Handelsblatt nicht zu den Informationen äußern.

Bei Brudermüllers Verkaufsabsichten geht es dem Vernehmen nach um vier Bereiche. Einerseits die Öl- und Gasfördertochter Wintershall Dea – eine Trennung ist hier bereits seit mehreren Jahren geplant. Interessenten für einen Kauf seien unter anderem der französische Ölkonzern Totalenergies und der norwegische Förderer Equinor. Auch ein Staatsfonds aus Abu Dhabi gehöre zu dem Kreis. BASF hält rund 73 Prozent an der Firma.

Weitere Verkaufskandidaten sind das Katalysatorengeschäft für Verbrennnerautos, Teile der Sparte mit Lacken und Beschichtungen (Coatings) sowie einzelne Werke im Geschäft mit Nahrungszusätzen.

Das bedeutet der Plan für die BASF-Aktie

Während die Pläne zur Verschlankung von BASF also langsam konkreter werden, dürfte die Aktie des Chemiekonzerns ansteigen. Viele Anleger dürften dabei einerseits auf eine Übernahme mit einem saftigen Premium hoffen, andererseits erhalten Geschäftsmodelle mit weniger kleinteiligem “Bauchladen” an der Börse auch eine höhere Bewertung.

Das könnte auch der Aktie mittelfristig dabei helfen einen Boden im Chartbild auszubilden. Hier unterliegt der Konzern zwar immer noch einem starken Abwärtstrend seit dem Jahr 2018, doch einige Abspaltungen und operative Verbesserungen könnten zum langfristigen operativen Erfolg und damit auch dem der Aktie beitragen.

BASF (WKN: BASF11)

Mit Material von dpa-afx

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.