Beim Frankfurter Immobilienkonzern Corestate Capital bleibt gefühlt kein Stein auf dem anderen. Jüngst wurde bekannt, dass die Vorstände Nils Hu¨bener und Daniel Löhken das Unternehmen verlassen werden. Mit Udo Giegerich kommt im Gegenzug ein neuer Finanzchef, ein Manager fu¨rs operative Geschäft wird noch gesucht. Der neue Firmenlenker René Parmantier, der seit Ende 2020 am Ruder sitzt, krempelt den Laden komplett um.

Aktionäre, die bei Corestate schon länger an Bord sind, sind Veränderungen durchaus gewohnt. Im Vorjahr sorgten schon einmal Personalrochaden in Vorstand und Aufsichtsrat und der Rückzug einiger Großaktionäre für große Verunsicherung. Die Firma kassierte obendrein die Prognose und strich die Dividende. Das ging am Aktienkurs nicht spurlos vorbei. Auf Jahressicht hatte sich das Papier annähernd halbiert - in einem sehr guten Börsenumfeld wohlgemerkt. Doch Parmantier verspricht nun die Wende zum Guten und ist trotz des abermaligen Umbaus im Vorstand, der nach wie vor hohen Verschuldung und der Veränderungen des Immobilienmarkts durch Corona fu¨r Corestate optimistisch gestimmt.

Bessere Ergebnisse und steigende Kurse

Der 46-Jährige war langjähriger Chef der Oddo Seydler Bank, gilt in der Banken- und Immobilienbranche als bestens vernetzt und verfügt über Expertise in der privaten Fremd- und Immobilienfinanzierung. Parmantier will Corestate zügig in ruhigeres Fahrwasser führen und die hohe Verschuldung deutlich reduzieren. Er will zudem das Markenuniversum vereinfachen und das Private-Debt-Geschäft ausweiten. Die Übernahme von Aggregate Financial Services zur Corestate Bank ist ein zentraler Baustein der neuen Strategie, die bald wieder zu besseren Ergebnissen und - wenn es nach Parmantier geht - wohl auch zu steigenden Aktienkursen führen soll. Er selbst hat am 9. Juli 750 000 Aktien des Immobilienunternehmens für neun Millionen Euro erworben. "Ich habe mich entschlossen, einen erheblichen Teil meines eigenen Gelds in Corestate zu investieren", sagt Parmantier, der die Investition als Zeichen des Vertrauens in die Wachstumsstory sieht.

Doch nicht nur Parmantier ist von der zukünftigen Entwicklung der Corestate-Aktie überzeugt. Die Mitglieder des Vorstands der Firma halten zusammen über 3,3 Millionen Aktien, was einem Anteil von rund 9,7 Prozent entspricht. Damit ist das Management persönlich stark am Firmenerfolg beteiligt. Die Insiderkäufe des Vorstands sind unserer Meinung nach ein Einstiegssignal. Nachdem die Aktie einen langen Niedergang erlebt hat, scheint der Boden gefunden. Anleger mit Mut und Ausdauer können nun auf den Turnaround setzen.

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