Ausgangssituation und Signal



Mit einem Minus von lediglich 0,8 Prozent kamen die Daimler-Papier am Donnerstag relativ ungeschoren davon, immerhin brach der DAX um 2,9 Prozent ein. Doch stehen Daimler bereits seit sieben Wochen gehörig unter Druck: Seit Jahresbeginn summieren sich die Verluste auf bis zu 26 Prozent. Am Freitag gehen die Titel mit einem Eröffnungskurs von 59,44 Euro (+1%) fester in den Morgenhandel. Gepaart mit festeren Notierungen beim DAX stehen jetzt die Chancen auf eine Gegenbewegung nach oben relativ gut, wenn vorläufig auch nur im kurzfristigen Bereich. Denn langfristig betrachtet ist der Kurvenverlauf angeknackst, daran führt kein Weg vorbei.

Ohnehin ist es anzuraten, sich auch einmal den Langfristchart eines Wertes zu beäugen. Etwa den Wochenchart. In diesem bildet jede "Kerze" (engl.: "Candlestick") das Kursgeschehen innerhalb einer Handelswoche ab. Die letzte Kerze im Chartbild zeigt die Kursentwicklung der laufenden Woche. Am vergangenen Dienstag wurde die 60er-Marke nach unten durchstoßen und damit unsere Erwartung bestätigt. Nun jedoch erscheint ein Umdenken unserer Short-Strategie angezeigt. Dies umso mehr, wenn die Marke von 60 Euro zurückerobert wird. Denn diese ehemalige Unterstützung hat sich nun in einen Widerstand gewandelt, den es im Rahmen einer Erholungsbewegung zu überschreiten gilt. Charttechnisch würde sich hieraus ein Kaufsignal ableiten.

Empfehlung



Am Donnerstag notierte die Daimler-Aktie mit 57,01 Euro so tief wie letztmalig im Oktober 2014. Bis Handelsende jedoch konnte sich die Notierung auf über 58 Euro "retten" und beschloss die gestrige Handelssitzung bei 58,83 Euro. Was bleibt, ist eine Unterstützung um 57 Euro sowie eine positiv zu wertende Kerzenformation im Tageschart, die auf eine Kursstabilisierung hindeutet. Die Daimler-Aktie hat seit Anfang Januar viel verloren, jetzt wäre eine Gegenbewegung nach oben an der Zeit. Ein etwaiger Kursanstieg könnte im ersten Verlauf bis an die Widerstandszone bei 62,06/63,14 reichen, deren Obergrenze aktuell mit dem Verlauf der noch fallenden 21-Tagelinie zusammentrifft. Sollte sich die Erholungsphase verstärken, erscheinen Kurse um 65 Euro möglich. Gehebelt mit einem Faktor von 7,9 eröffnet sich spekulativen Tradern damit ein möglicher Gewinn von bis zu 73 Prozent.

Tageschart





Wochenchart





Auf Seite 2: Produktidee





Produktidee







































Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist Bankkaufmann und studierte Volkswirtschaftslehre. Der Wirtschaftsjournalist arbeitete viele Jahre in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Bereits im Jahr 1999 analysierte er das erste Mal für Börse Online den Markt aus charttechnischer Sicht.

www.index-radar.de