von Index Radar




Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart





Der DAX, beziehungsweise die darin enthaltenen Aktien wurden gestern zum ersten Mal seit mehr als zwei Wochen wieder deutlich gekauft - das zeigt nicht nur das Plus von 1,9 Prozent sondern auch die verhältnismäßig hohen Umsätze, die diesen Anstieg begleiteten. Ein positives Zeichen, doch es zeigt keinesfalls ein Ende der laufenden Konsolidierungsphase. Bereits vor der wichtigen Kursmarke bei rund 12.110/12.115 Punkten drehten die Notierungen wieder nach unten.

Damit ist weder die 21-Tage-Linie, also der von vielen Investoren als kurzfristig wichtig eingestufte Monatsdurchschnittskurs nachhaltig zurück erobert worden, noch das knapp darüber verlaufende Areal, in dem im März und April bereits mehrere obere Wendepunkte lagen. Doch erst wenn auch darüber hinaus noch gekauft wird, ist wieder davon auszugehen dass die Nachfrageseite stärker ist als das Angebot, so dass ein erneuter Test der Allzeithöchststände bei 12.330 bis 12.390 Punkten erfolgen kann.

Bis dahin bleibt bestenfalls auf eine Seitwärtsbewegung zu hoffen, die durch die mittlerweile ausgebildete Unterstützungszone bei 11.619 bis 11.675 Punkten auf der Unterseite begrenzt wird. Solange hier auch weiterhin gekauft wird, ist der Index stabil. Bleiben die Interessenten aber aus, droht ein Einbruch bis mindestens 11.400/11.500 und mittelfristig sogar in Richtung der 11.000er-Marke.

Auch optimistische Anleger sollten sich daher mit Käufen zurückhalten bis der Index nicht mindestens die 12.115 signifikant überwunden hat. Wer dagegen auf fallende Kurse setzen will kann nun auf einen erneuten Rücksetzer bis mindestens 11.675 spekulieren. Wer weniger mutig ist wartet einen Ausbruch nach unten ab und setzt dann auf weiter fallende Notierungen.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände





























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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