von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Inzwischen ist der DAX rund vier Prozent von seinem Monatsmittelkurs nach oben abgewichen, was - wie in Tages- und Stundencharts erkennbar wird - ein leicht extremer Wert ist. Zwar gibt es in der jüngeren Geschichte auch überkaufte Zustände von bis zu 8,2 Prozent, doch meistens war über der fünfeinhalb-Prozent-Marke Schluss. Und dieses marktphysikalische Grundgesetzt beginnt die Kurse etwas auszubremsen. Dennoch bleibt Luft nach oben bis über die 11.900er-Marke. Mittelfristig wächst der Spielraum auch weiter, da der Monatsdurchschnittspreis aktuell um rund 35 Punkte pro Handelstag steigt. Allerdings halten sich Anleger etwas zurück, da das kurzfristige Potenzial beschränkt ist.

Nach unten ist der Index bei 11.525/11.625 erstmalig abgesichert, hier lagen in den vergangenen Wochen mehrere - inzwischen durchbrochene - obere Wendepunkte, die nun als Einstiegsgelegenheit genutzt werden könnten, falls der Index sich noch einmal von oben an sie annähert. Dann ist erst der Ex-Abwärtstrendkanal bei 11.350 eine weitere potenzielle Unterstützung - auch hier drehte der Index in ähnlichen Fällen der Vergangenheit, also Kurskorrekturen nach Ausbrüchen, wieder nach oben.





Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Tageschart mit Candlesticks Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände





























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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