Nach der jüngsten Dax -Rekordjagd dürften viele Anleger in der neuen Woche eine Verschnaufpause einlegen. "Der Leitindex dürfte um die Marke von 12.000 Punkten pendeln", sagt Tobias Basse, Stratege bei der NordLB. "Einerseits dürften Investoren immer wieder Gewinne einstreichen, andererseits stehen noch genügend Leute mit Geld an der Seitenlinie, die auf einen günstigen Zeitpunkt für einen Einstieg warten." Angesichts der nur wenigen anstehenden Unternehmens- und Konjunkturdaten dürften die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

In der alten Woche setzte der Dax seinen jüngsten Aufschwung fort und stieg bis Freitagmittag um rund ein Prozent auf 12.020 Zähler. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von knapp 22 Prozent zu Buche. Am Montag hatte das Anleihe-Kaufprogramm der EZB den Leitindex erstmals über die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten getrieben.

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"UMFELD FÜR AKTIEN WEITER IDEAL"

Kapitalmarkt-Experte Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zeigt sich optimistischer. "Der Dax könnte in den nächsten Tagen neue Rekordhochs erreichen - schließlich ist das Umfeld weiter ideal: Öl ist billig und der Euro -Kurs ist niedrig, was unsere Exporteure freut." Zwar sollten Anleger die Entwicklung in Griechenland im Auge behalten. "Aber selbst ein Ausscheiden Athens aus der Euro-Zone wird die Börsen kaum mehr schocken - dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

Andere Börsianer sehen die Aussichten allerdings etwas skeptischer. "Der Schwachpunkt von Aktien ist und bleibt die mangelnde Untermauerung des jüngsten Kursanstiegs durch eine entsprechende Verbesserung der Unternehmensgewinne", warnt Helaba-Analyst Markus Reinwand. So habe nur ein Drittel der Dax-Unternehmen in der jüngsten Berichtssaison die Gewinnerwartungen übertroffen. "Selbst wenn sich derzeit kaum Anlagealternativen aufdrängen, raten wir aufgrund des ungünstigen Chance-Risiko-Verhältnisses bei Aktien zur Vorsicht."

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ADIDAS STELLT UNTERNEHMENSSTRATEGIE VOR

Am kommenden Donnerstag dürften sich die Augen der Anleger auf Adidas richten - dann präsentieren die Franken ihre neue Unternehmensstrategie. Der Sportausrüster will nach einem mauen Geschäftsjahr 2014 wieder Boden gutmachen - vor allem Probleme in Russland und in der Golf-Sparte hatten dem Unternehmen zu schaffen gemacht. Zudem möchte der Konzern den in Nordamerika enteilten Dauerrivalen Nike wieder einholen.

Unterdessen neigt sich die Bilanzsaison langsam ihrem Ende zu. Vor allem Firmen aus der zweiten oder dritten Reihe wie der Versicherer Talanx oder der Bahntechnikkonzern Vossloh legen noch ihre Zahlen vor. Zugleich stehen nur wenige Konjunkturdaten auf der Agenda. Am Mittwoch gibt der Ifo-Index am Mittwoch Hinweise auf die Konjunkturaussichten für Deutschland. Die Daten werden laut Helaba erneut die gute Verfassung von Europas größter Volkswirtschaft belegen.

Reuters