Wie das "Handelsblatt" berichtet, bietet Wingas keine neuen Langfrist-Geschäfte für Gaslieferungen, sogenannte Termingeschäfte, mehr an. Die Zeitung verwies auf Aussagen eines Brokers, der für einen großen Portfoliomanager tätig ist, wonach er mit Wingas schon seit mehreren Tagen keine Termingeschäfte mehr abschließen könne. "Sie waren einer der größten, die immer angeboten haben. Das ist schon merkwürdig", zitierte das Handelsblatt den Broker, der für deutsche Stadtwerke und Energiefirmen Erdgas einkauft.

Die Zeitung zitierte eine schriftliche Mitteilung von Wingas, wonach das Unternehmen zuverlässig seine vertraglich vereinbarten Mengen liefere. Allerdings sei der Markt bei Termingeschäften für Lieferungen in der Zukunft aufgrund der Markt- und Preisentwicklungen sowie der hohen Volatilität zurzeit sehr zurückhaltend. Wingas agiere hier entsprechend vorsichtig, berichtet die Zeitung.

Vom Energieriesen Gazprom, dem Wingas zu 100 Prozent gehört, hieß es am Mittwoch, dass trotz des Kriegs in der Ukraine weiter in hohem Umfang Gas für den Transit durchs Nachbarland geliefert werde. Wie vertraglich vereinbart betrage die tägliche Liefermenge zur Wochenmitte 109,5 Millionen Kubikmeter, so Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow gegenüber der Agentur Interfax.

Unsere Einschätzung zur Gazprom-Aktie


Seit Mitte Februar, als die Gazprom-Aktie bei etwa 7,80 Euro notierte, hat das Papier etwa zwei Drittel seines Wertes verloren. Am Mittwochvormittag stand ein Verlust von 20 Prozent zu Buche und der Kurs notierte bei 2,63 Euro.

Angesichts des Kriegs in der Ukraine und den unvorhersehbaren Folgen empfehlen wir die Gazprom-Aktie derzeit nicht zum Kauf.

iw/rtr/dpa-AFX