Seit dem Angriff von Russland auf die Ukraine machen sich Anleger Sorgen um ihre gesperrten ADRs. Doch immer mehr wird ein Ende des Banges deutlich, leider nicht zum Positiven für Anleger.

Im März 2022 griff Russland die Ukraine an und nur wenige Tage später wurden russische Aktien, die als ADRs für Anleger in Deutschland handelbar waren, an den Börsen gesperrt. Seitdem begann eine Odyssee für Anleger an ihr Geld zu kommen, die jetzt ein trauriges Ende finden könnte.

Das wird aus Gazprom, Lukoil & Co.

So läuft am Freitag in dieser Woche nämlich die offizielle Umtauschfrist von ADRs in dahinterliegende Aktien ab. Diese war der letzte Strohhalm, an den sich viele Anleger geklammert hatten. Allerdings war dies nur bei einer russischen Bank in Russland möglich, weshalb der Aufwand und das Chaos rund um die Umwandlung für die meisten ohnehin zu hoch waren.

Zwar gab es gelegentlich Berichte über erfolgreiche Umwandlungen, dies blieben aber trotzdem Sondermeldungen. Nun werden die dahinterliegenden Aktien aus den ADRs in der kommenden Woche verkauft.

Das Geld aus ADRs ist endgültig weg

Der Erlös daraus soll dabei auf Treuhandkonten für die Investoren fließen. Allerdings ist auch hier nicht klar, wann oder inwiefern Anleger hier überhaupt Geld sehen.

Sicher ist nur, dass die Aktien vermutlich nicht zu Höchstpreisen verkauft werden, was auch im Interesse Moskaus ist. Unter dem Strich werden für Anleger deswegen wohl nur ein paar Cent übrig bleiben.

Anleger werden Totalverlust hinnehmen müssen

Vor diesem Hintergrund sollten sich Anleger endgültig mit der Tatsache des Totalverlustes abfinden. Auch das Geld der Treuhandkonten, sollte es denn je ausgezahlt werden, wird vermutlich in keiner Weise der ursprünglichen Positionsgröße gerecht.

Das Geld ist damit endgültig weg und Anleger sollten sich vor Augen führen, dass es einen weiteren großen Investmentmarkt gibt, wo den Aktien und seinen Investoren dasselbe Schicksal drohen kann.

Die Rede ist von China. Auch hier basieren die Anteilsscheine auf ADRs und auch China hat Interesse an einem Nachbargebiet, in diesem Fall Taiwan. Vor diesem Hintergrund sollten sich Anleger also fragen, ob sie dieses Risiko wirklich im Depot haben wollen.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Gazprom.