Donald Trump versus Mary Barra: Der Präsident droht der Chefin von General Motors (GM) mit hohen Einfuhrzöllen. Im Gegensatz zum Ford-Management revidiert sie die einmal getroffene Investitionsentscheidung aber nicht. Sie will auch künftig in Mexiko produzieren. GM stellt 389 000 Autos im südlichen Nachbarland her und importiert sie in die USA.

Anleiheinvestoren müssen vorerst nicht befürchten, dass das Festhalten am bislang betriebswirtschaftlich sinnvollen Kurs auf lange Sicht das Schuldenprofil des mit rund 38 Milliarden Dollar in der Kreide stehenden US-Autobauers verschlechtert. So ist es eher unwahrscheinlich, dass die Trump-Administration Strafzölle für ein einziges Unternehmen erheben wird. Sollte sie es dennoch tun, werden GM gute Chancen eingeräumt, erfolgreich dagegen zu klagen. Zudem ist der Konzern ein wichtiger Arbeitgeber in den USA. Er betreibt 40 Produktionsstätten, hat in den vergangenen zwei Jahren elf Milliarden Dollar investiert und so Tausende neuer US-Jobs geschaffen. Um "Amerika wieder groß zu machen", ist Trump auch auf GM angewiesen.

Für den Kauf von GM-Anleihen spricht neben einem überschaubaren Trump-Risiko vor allem aber die jüngste Verbesserung der Kreditnote um eine Stufe auf "BBB". Der Konzern ist nun noch fester im Investment-Grade-Bereich verankert. Die Ratingagentur S & P begründet die Entscheidung mit GMs starker Position in den USA und in China. Barra ist entschlossen, die Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen und im laufenden Jahr Ergebnis sowie freien Cashflow erneut zu steigern. Und sie will Kosten in Höhe von einer Milliarde Dollar einsparen. Auch das lässt Bond-Investoren ruhig schlafen.