Philips: Schwaches Jahr


Die gute Performance der meisten Aktienindizes rund um den Globus verdeckt den Blick auf teils katastrophale Abschneiden einzelner Aktien. Das mussten gerade Aktionäre von Philips in den vergangenen Monaten erleben. Während es der Stoxx 600 seit Jahresbeginn unter geringen Schwankungen auf eine Performance von fast 20 Prozent bringt, müssen Philips-Anteilseigner über 30 Prozent Verlust verkraften. Seit dem zwischenzeitlichen Hoch im April liegt das Minus gar bei knapp 40 Prozent.

Zwar konnte Philips wie erwartet in der Gesundheitssparte mit Umsatzsteigerungen von der Corona-Pandemie profitieren. Aber der Ausblick verdunkelte sich angesichts einer großen Rückrufaktion defekter Beatmungsgeräte in den USA. Die anderen Geschäftsbereiche konnten die Anleger im Jahr 2021 nicht überzeugen.

Philips: Starke Innovationskraft


Überzeugend ist Philips weiter beim Thema Innovation. Der Konzern ist auf Innovation gebaut und verweist selbst auf der eigenen Website auf die hohe Zahl an Patentanmeldungen. Fast 900 waren das im vergangenen Jahr.

Philips investiert weiter in die Zukunft und steht bei den von Quant IP berechneten Innovationskennziffern besser da als die Konkurrenz. Diese Basis zukünftiger Wertschöpfung macht Philips grundsätzlich interessant für Langfristanleger.

Philips: Kursschwäche zum Einstieg nutzen


Aktuell wird Philips lediglich mit dem 1,4fachen des Umsatzes bewertet. Auch die Verlängerung eines bestehende Aktienrückkaufprogramms konnte die Anleger nicht zu höheren Bewertungen treiben.

Ein Grund: Trotz zahlreicher Reorganisationen und Abspaltungen von Geschäftseinheiten in den vergangenen Jahrzehnten wirkt die Produktpalette immer noch wie aus dem Gemischtwarenladen: Epiliergeräte und Zahnbürsten, Babyflaschen und Schnuller, Kaffeemaschinen und Staubsauger, Motorrad- und Kopflampen, CT- und Beatmungsgeräte.

Investoren mögen keine Gemischtwarenläden und belegen Philips mit einem immer größeren Konglomeratsabschlag. Dieser könnte sich aber auflösen, wenn sich die Philips-Führung nach zahlreihen Abspaltungen in der Vergangenheit wieder entscheiden könnte, einen Geschäftsbereich selbständig zu machen - dieses Mal die Gesundheitssparte. Zwar gibt es keine konkreten Anzeichen dafür. Doch CEO Frans van Houten wird im kommenden Jahr 62. Gut möglich, dass die schwache Aktienperformance aktivistische Investoren auf den Plan ruft, die auf einen Strategiewechsel unter einem jüngeren Nachfolger drängen

Fazit: Auf aktuellem Bewertungsniveau ist die Aktie ein Kauf. Die hohe Innovationskraft kann wohl in einer separierten Gesundheitssparte besser gehoben werden. Eine Abspaltung würde der Aktie Auftrieb verleihen.

*Diese Analyse der Quant IP GmbH erfolgt im Rahmen eines institutsunabhängigen Erstellers und/oder Weitergebers von Anlagestrategie- und Anlageempfehlungen i. S. d. MAR. Quant IP ist unter anderem Entwickler des Quant IP Innovation Score und Fondsinitiator des Fonds Quant IP Global Patent Leaders (DE000A2P36A8). Hier erwähnte Aktien können im Portfolio des Fonds enthalten sein.

**Der Quant IP Innovation Score ist ein Aktienbewertungssystem, dass die relative Innovationskraft eines Unternehmens gegenüber seinen Wettbewerbern mittels Patentdaten misst und diese ins Verhältnis zur Bewertung der Aktie setzt. Der Score wird monatlich von der Quant IP GmbH berechnet.

Der Wert kann zwischen 100 und 0 liegen. Hohe Werte zeigen an, dass die gemessene Innovationskraft günstiger bewertet ist als bei Wettbewerbern.