Die Aachener Pharmafirma Paion macht Fortschritte bei der Entwicklung des Medikaments Remimazolam. Die Patientenrekrutierung der klinischen Phase-III-Studie in den USA mit Remimazolam in der Indikation "Kurzsedierung bei kleinen Eingriffen" bei Patienten, die sich einer Darmspiegelung unterziehen, sei erfolgreich abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Im Zusammenhang mit der Studienmedikation seien "keine schwerwiegenden Nebenwirkungen" berichtet worden.

Die Anleger reagierten begeistert auf die Nachricht. Die Paion-Aktie stieg am Dienstag um bis zu 18,9 Prozent auf 2,39 Euro. Zum Handelsschluss notierte das Papier 7,5 Prozent im Plus. In den vergangenen Wochen war es wegen positiver und negativer Neuigkeiten zu Remimazolam bereits mehrfach zu äußerst starken Kursbewegungen gekommen.

"Ich bin zuversichtlich, dass Remimazolams herausragendes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil, das wir in der Phase-IIb-Studie gesehen haben, in dieser Studie bestätigt werden wird", sagte Paion-Chef Wolfgang Söhngen laut Mitteilung. Die Pharmafirma werde sich nun der Datenanalyse widmen, um Mitte 2016 "wesentliche Studienergebnisse" zu präsentieren. Danach werde man die Daten für einen Zulassungsantrag bei der zuständigen US-Behörde FDA aufbereiten.

Remimazolam ist laut Paion ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes Anästhetikum, das die bisher verfügbaren Behandlungsmethoden für Patienten, die Sedierungen und Narkosen benötigen, "ergänzen und verbessern" soll. Im Falle einer Zulassung könnte das Medikament womöglich hohe Umsätze generieren.

Da Remimazolam noch nicht vermarktet wird, fließt bislang sehr viel Geld in die Entwicklung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr schrieb Paion einen Verlust von 28,2 Millionen Euro. Für 2016 erwartet die Firma einen Verlust von 24,5 bis 27,5 Millionen Euro. Mit Umsatzerlösen rechnet sie nicht. Das sorgte zuletzt für schlechte Laune an der Börse.