Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. "Unsere Entertainment-Werbeerlöse in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) lagen sogar auf dem höchsten Wert in einem dritten Quartal überhaupt", sagte ProSieben-Chef Rainer Beaujean. "Es war ein Quartal der Rekorde."

Für dieses Jahr strebt das Management nun einen Umsatz von 4,45 bis 4,55 Milliarden Euro an (bisher: 4,4 bis 4,5 Milliarden Euro). Dies wäre ein Plus von zehn bis zwölf (bisher: neun bis elf) Prozent. Der Gewinn soll auf 830 bis 850 Millionen Euro klettern und so die bisherige Spanne von 800 bis 840 Millionen übertreffen. Nach neun Monaten lagen die Erlöse bei drei Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda bei 470 Millionen Euro.

"Der Konzern nutzt das positive Werbemarktumfeld für verstärkte Investitionen in sein lokales Programm, um seine Reichweite über alle Plattformen auszubauen", hieß es. Damit stelle man die Weichen für weiteres Wachstum beim Werbeumsatz. Die Werbeerlöse im deutschsprachigen Raum dürften 2021 um neun bis elf Prozent steigen und damit stärker als bisher erwartet.

Anleger reagierten dennoch verschnupft: Die im MDAx notierten Aktien lagen nach anfänglichem Gewinn am Vormittag rund drei Prozent im Minus. Ein Händler sagte, der Quartals-Gewinn sei enttäuschend, auch beim Dating-Geschäft. Dieses Segment legte im Sommer beim bereinigten Ebitda um rund ein Drittel auf 25 Millionen Euro zu. Der Börsengang der Dating-Sparte soll wie geplant 2022 über die Bühne gehen, sagte Beaujean, ohne jedoch einen konkreten Zeitpunkt zu nennen. Für ProSieben bleibe die ParshipMeet Group Kerngeschäft. Für den Co-Eigentümer und US-Finanzinvestor General Atlantic sei der Gang auf das Parkett jedoch eine Chance, erste Anteile abzugeben oder ganz auszusteigen, erläuterte Beaujean.

Größer Aktionär von ProSiebenSat.1 ist der italienische Konkurrent Mediaset. Das von der Familie des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi kontrollierte Unternehmen hat zuletzt seine direkte Anteile auf knapp 18 Prozent erhöht. Über Finanzinstrumente halten die Italiener insgesamt 23,5 Prozent an dem bayerischen Fernsehkonzern. Es gab immer wieder Spekulationen, dass Mediaset seine Anteile erhöhen könnte. Beaujean sagte, er sei jederzeit offen für Gespräche.

Dank anziehender Gewinne fährt ProSiebenSat.1 seine Schulden zurück. Die Verschuldung sank bis Ende September auf das 2,5-Fache des bereinigten Gewinns der vergangenen zwölf Monate. Bis Jahresende soll sich der Wert unterhalb des oberen Endes der mittelfristigen Zielmarke von 1,5x bis 2,5x bewegen - und damit etwas niedriger als bisher angenommen.

rtr