Der Softwarekonzern schlägt der Hauptversammlung am 23. Mai eine Anhebung der Dividende um 32 Prozent auf 2,45 Euro vor. Darin enthalten ist eine Sonderdividende anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums in Höhe von 50 Cent je Aktie. Ein schwacher Trost, denn der Aktienkurs hat stark korrigiert.

Anfang September 2020 notierte der Dax-Titel bei 143,32 Euro auf Allzeithoch. Seitdem läuft eine Kurskorrektur. Zunächst fiel der Aktienkurs im November 2020 auf knapp 90 Euro zurück. Über das Jahr 2021 lief eine Erholungsbewegung, die im Oktober in der Spitze wieder Notierungen bei knapp 130 Euro lieferte. Es fehlte aber an guten Nachrichten, die den Trend unterstützten. Der SAP-Kurs fiel in wenigen Monaten wieder deutlich zurück bis auf 96 Euro.

Der positive Kursimpuls, den sich Vorstand und Aufsichtsrat von der Anhebung der Dividende vielleicht erhofft hatten, blieb aus. Was angesichts des negativen Marktumfeldes wegen des Kriegs in der Ukraine nachvollziehbar ist. Wie andere Unternehmen auch hat SAP sein Russlandgeschäft eingestellt. Hier belastet weniger die Umsatzeinbuße, der Anteil beläuft sich im niedrigen einstelligen Bereich, sondern vielmehr die Unsicherheit über die möglichen Auswirkungen des Kriegs auf die gesamte deutsche Wirtschaft.

Außerdem steckt SAP mitten in einer Transformation. Hohe Investitionen sind notwendig um den Umbau vom Lizenzgeschäft auf das Cloudgeschäft voranzutreiben. Entsprechend verhalten fällt der Ausblick für das laufende Jahr aus. SAP rechnet im besten Fall mit einem stagnierenden Gewinn. Der freie Cashflow wird voraussichtlich von 5 Milliarden Euro auf 4,5 Milliarden Euro sinken. SAP hat den richtigen Kurs eingeschlagen. Doch die Clouddienste sind zunächst weniger profitabel als das Lizenzgeschäft. Bis 2025 will SAP das Cloud-Volumen verdoppeln.

Die Mehrheit der Analysten ist für die Aktie positiv gestimmt. Die langfristigen Kursziele - Zeithorizont ein Jahr - reichen bis 145 Euro. Gemessen am aktuellen Kurs ein Potenzial von knapp 40 Prozent. Angesichts der allgemein angespannten Marktlage sollten Anleger zunächst abwarten.

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