Die US-Tochter, an der SAP laut Mucic "auf sehr lange Sicht" die Mehrheit halten will, hatte am Donnerstag ihr Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq gefeiert und wurde mit fast 21 Milliarden Dollar bewertet. Vor knapp drei Jahren hatte SAP für den Kundenfeedback-Spezialisten rund acht Milliarden Dollar gezahlt. Solche teuren Zukäufe schloss Mucic für die nächste Zeit aus, versprach aber weitere kleinere Übernahmen wie zuletzt beim Berliner Softwarespezialisten Signavio.

SAP-Chef Christian Klein, der den Walldorfer Dax-Konzern gerade mit einer großen Kraftanstrengung zu einem reinen Cloud-Anbieter umbaut, betonte, der Börsengang sei für Qualtrics die beste Möglichkeit, um zu wachsen und eine eigene Akquisitionsstrategie zu haben. Mucic verwies darauf, der Börsengang sei eine gute Gelegenheit für Investoren, den Marktwert von SAP zu überdenken. Qualtrics stehe für weniger als zehn Prozent der Cloud-Einnahmen von SAP. Seit der zweiten Prognosekappung im Oktober vergangenen Jahres, die den Markt kalt erwischte, hat die Aktie fast 14 Prozent verloren. Derzeit ist SAP etwa 130 Milliarden Euro wert.

Im vergangenen Jahr trug Qualtrics rund 518 Millionen Euro zum Cloud-Umsatz bei. SAP bestätigte die am 14. Januar veröffentlichten Quartals- wie auch Jahreszahlen und den Ausblick für das laufende Jahr. Demnach kletterte der Gesamtumsatz 2020 währungsbereinigt um ein Prozent auf 27,34 Milliarden Euro, während das bereinigte Betriebsergebnis um vier Prozent auf knapp 8,3 Milliarden Euro zulegte.

rtr