Der US-Elektroautopionier Tesla will in diesem Jahr aus den roten Zahlen herauskommen. Auf bereinigter Basis werde Tesla 2016 Gewinn machen, versprach Konzernchef Elon Musk am Mittwoch. Im Gesamtjahr sollen 80.000 bis 90.000 Wagen der Oberklassenlimousine Model S oder des Luxusmodell Model X SUV ausgeliefert werden. Bereits im ersten Quartal soll der Absatz um 60 Prozent auf etwa 16.000 Fahrzeuge anziehen. Bei Anlegern kam dies gut an. Im nachbörslichen Handel legte die Aktie des Unternehmens, das auch Batteriespeicher herstellt, mehr als zehn Prozent zu. Dass sich der Verlust zum Jahresschluss 2015 nahezu verdreifachte, geriet dabei in den Hintergrund.

Zwar brachte Tesla in den letzten drei Monaten des Jahres deutlich mehr Elektroautos auf die Straße. Der Autobauer verkaufte 17.478 Fahrzeuge, darunter auch 206 Wagen der Luxus-Serie Model X, was den Umsatz auf 1,2 Milliarden Dollar hochschnellen ließ. Wegen höherer Investitionen fiel jedoch ein Fehlbetrag von 320,4 Millionen Dollar an, wie Tesla nach US-Börsenschluss mitteilte. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus lediglich bei 107,6 Millionen Dollar. Musk und der neue Finanzvorstand Jason Wheeler versprachen Investoren, die Kosten in den Griff zu bekommen, die Produktionsziele zu erreichen und die Verluste einzudämmen. "Nur Bares ist Wahres", sagte Wheeler. Obwohl Tesla im vergangenen Sommer neue Aktien ausgab, um für den SUV und den Ausbau der Batteriefabrik in Nevada Geld einzusammeln, fielen die Bargeldreserven Ende Dezember auf 1,2 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte der Autobauer noch 1,9 Milliarden Dollar in der Kasse. Im Vergleich zu etablierten Auto-Herstellern verfügt Tesla nur über ein vergleichsweise dünnes Kapitalpolster. Die Ausgabefreude des Unternehmens treibt daher vielen Analysten Sorgenfalten in die Stirn.

Ein deutlich günstigeres Modell als die Luxus-Serie - das Model 3 - soll am 31. März vorgestellt werden. Zu haben wird das Fahrzeug ab 2017 sein.

Reuters