Der DAX-Riese Siemens liefert neue Bestwerte und steigert seine Dividende stärker als erwartet. Selbst die Probleme der Tochter Siemens Energy verzeiht die Börse. Welches Kurspotenzial die Aktie hat

Konzernchef Roland Busch hat zur Bilanzpräsentation viele gute Nachrichten mitgebracht: der Konzerngewinn von Siemens — auf Rekordniveau, die Dividende — steigt überraschend deutlich. Als Extra kündigt Busch ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von sechs Milliarden Euro an.

Die Geschäftszahlen des Konzerns zeigen, dass die strategische Neuausrichtung funktioniert. Siemens fokussiert sich auf margenstarke Geschäftsbereiche. Die Sparte Digital Industries ragt mit fast 23 Prozent Gewinnspanne erneut heraus. Die Infrastruktursparte SI kommt auf über 15 Prozent. Zum Kerngeschäft zählt Busch auch die Zugsparte Mobility, deren Marge nur bei etwas mehr als acht Prozent liegt, die aber nur Auftragseingänge verzeichnet.

Keine Zukunft im Konzern hat das Geschäft mit Motoren und Großantrieben, das unter dem Namen Innomotics ausgelagert wurde. Die Vorbereitungen für einen Börsengang hätten begonnen, meldet Finanzvorstand Ralf Thomas. Auch für direkte Übernahmegebote ist Siemens offen. Börsianer taxieren den Wert auf etwa drei Milliarden Euro. 

Beim Free Cashflow erreichte Siemens in dem zum September beendeten Geschäftsjahr erstmals die Schwelle von zehn Milliarden Euro. Die Dividende steigt um mehr als zehn Prozent auf 4,70 Euro. Das entspricht einer Summe von etwa 3,7 Milliarden Euro und einer Ausschüttungsquote von 47 Prozent, also einem gesunden Niveau.

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Über 30 Prozent Kurschance für die Siemens-Aktie

Vorsichtig ist Busch beim Blick nach vorn: Der Umsatz werde im neuen Geschäftsjahr um vier bis acht Prozent wachsen und damit langsamer als im vergangenen, in dem es um elf Prozent nach oben ging. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll von 9,93 Euro auf eine Spanne zwischen 10,40 bis 11,00 Euro steigen.

Bleiben die Probleme der Tochter Siemens Energy. Der Mutterkonzern hält noch 25,1 Prozent der Aktien und verbuchte dort im vierten Quartal einen Verlust von 234 Millionen Euro. Man werde sich weiter von Anteilen trennen, heißt es bei Siemens, ohne in Details zu gehen.

Trotz der angespannten Lage der Tochter bleibt Siemens auch als zuverlässiger Dividendenzahler ein Basisinvestment im DAX. In einem verbesserten Wirtschaftsumfeld sollte die Aktie ein Potenzial bis in die Region von 200 Euro haben.

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