Trotz der Rallye seit Jahresauftakt und der eigentlich doch sehr guten Stimmung am Markt, könnte die Fed und die Zinspolitik schnell alle Gewinne zunichtemachen. Das glaubt auch diese US-Großbank, die vor 2024 keine Chance auf eine Rallye sieht.

Wells Fargo zählt zu den größten Geldhäusern in den USA, hält sich aber zumeist von der Bühne der Einschätzungen und Prognosen, vor allem im makroökonomischen Kontext zurück. Doch nun haben die Analysten der Bank eine für Anleger doch sehr besorgniserregende Studie veröffentlicht, die der Frage nachgeht: ”Wann kommt eigentlich die Rezession? Und wie lange dürfte diese dauern?”

Rezession erst spät in 2023

Während die Rezession nämlich von allen Seiten erwartet wird, wird der Markt schon fast wieder von optimistischen Käufern getrieben, die auf ein ausbleiben des Wirtschaftsabschwunges hoffen. Allerdings dürfte dieser nach Wells Fargo nicht ausbleiben, sondern sich nur temporär verzögern.

Grund dafür ist laut der US-Großbank vor allem die amerikanische Notenbank Fed, welche mit ihrem blinden Kampf gegen die Inflation die Wirtschaft in den Abgrund treibt.

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Schwere Rezession in Sicht?

Dementsprechend geht Wells Fargo davon aus, dass es erst gegen Ende des Jahres ungemütlich werden könnte, wenn die Inflation noch immer nicht das Ziel von zwei Prozent erreicht haben sollte.

Auch, dass die Rezession mild ausfallen dürfte, glaubt die US-Großbank eher weniger. So schrieben die Analysten in ihrer Studie: "Das letzte Mal, als die Fed sagte, die Rezession werde mild ausfallen, war es die Schlimmste seit 100 Jahren."

Kein Fed Pivot vor 2024

Aber auch wenn eine schwere Rezession im Herbst eintreten würde, erwartet Wells Fargo noch keinen Pivot der Fed im Dezember, wie der Markt ihn aktuell einpreist. Die Analysten deuten sogar weitere Zinserhöhungen an, sollte es im Herbst nicht mit den zwei Prozent klappen, was letztlich die Rezession auslösen könnte.

Egal ist der Bank dabei allerdings, wie das Ergebnis der Notenbank am 03. Mai ausfällt und ob hier 25 oder 0 Basispunkte verabschiedet werden. Investoren sollten laut Wells Fargo eher weiter einen Blick auf die Inflationsrate und die Äußerungen der Notenbankmitglieder haben.

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