"Diese Entscheidung wurde getroffen, da die Genehmigung der US Federal Trade Commission für die Transaktion nicht innerhalb der vorgesehenen Fristen erteilt wurde", erklärten die beiden Unternehmen.

Novartis hatte den Verkauf des Geschäfts im Herbst 2018 bekanntgegeben. Der ursprünglich im vergangenen Jahr angepeilte Abschluss des Deals wurde dann wiederholt nach hinten verschoben. Konzernchef Vasant Narasimhan richtet den Pharmariesen seit Anfang 2018 neu aus: Er setzt auf spezialisierte, auf Patienten abgestimmte Arzneien und neue Behandlungsansätze und kippt althergebrachte, weit verbreitete Therapieformen aus dem Portfolio. Die Generika-Tochter Sandoz kämpft zudem mit Preisdruck, insbesondere in den USA. Generika sind - überwiegend günstigere - Nachahmermedikamente von Arzneien, deren Patentschutz abgelaufen ist.

INDER WÄREN ZWEITGRÖßTER US-GENERIKA-ANBIETER GEWORDEN


Manche Analysten spekulieren, dass wirtschaftspolitische Überlegungen den Deal vereitelt haben könnten. "Der Verkauf umfasst ein Portfolio von rund 300 Produkten und hätte die indische Aurobindo zum zweitgrößten Generika-Anbieter im US-Markt werden lassen", erklärte etwa Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). "Hierin könnte ein politischer Grund zu erkennen sein, warum die FTC kein Okay gegeben hat."

Zum US-Portfolio von Sandoz zählt auch das Malariamedikament Hydroxychloroquine, das als ein Hoffnungsträger zur Behandlung der vom neuen Coronavirus ausgelösten Lungenerkrankung Covid-19 gilt. "Präklinische Studien mit Tieren sowie erste Daten aus klinischen Studien zeigen, dass es das Coronavirus tötet", sagte Novartis-Chef Narasimhan jüngst. Die Schweizer und der Bayer-Konzern haben dem US- Gesundheitsministerium (HHS) jüngst mehrere Millionen Dosen des Präparats gespendet.

rtr