Über eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten, die bis zum 3. Dezember lief, konnten die Bochumer acht Milliarden Euro einnehmen und so einen bedeutenden Teil des Kaufpreises solide gegenfinanzieren. Zudem konnte der Konzern Anleihen zu sehr günstigen Konditionen begeben, bei denen Vonovia selbst bei Laufzeiten von elf Jahren Zinsen von weit weniger als einem Prozent bezahlen muss. Damit ist eine sehr solide Basis gelegt worden. Weil der Bezugskurs der neuen Aktien mit 40 Euro doch recht niedrig lag, kam es an der Börse immer wieder zu Arbitrage-Deals. Die aktuellen Kurse um 50 Euro bieten nun eine gute Einstiegsbasis.

Schon ohne die neue Tochter war Vonovia 2021 gut unterwegs. In den Zahlen zum dritten Quartal wurde über einen Anstieg der Erlöse um rund 9,5 Prozent berichtet. Der für die Branche wichtige Einnahmenüberschuss aus Immobilienbewirtschaftung stieg um fast 13 Prozent. Nun wird die Deutsche Wohnen einige Wochen voll konsolidiert, was das Wachstum etwas anschieben wird.

Im kommenden Jahr hingegen werden die Einnahmen und die Erträge bei voller Konsolidierung deutlich zunehmen. Denn der eigene Immobilienbestand ist durch die Übernahme im Vergleich zum Jahreswechsel 2020 um 37 Prozent gewachsen, was zum Anstieg der Mieteinnahmen führen wird. Weil die Liegenschaften von Deutsche Wohnen wohl mit Abschlag zum Marktwert übernommen wurden, gibt es zudem noch Potenzial für Zuschreibungen und lukrative Optimierungen im Portfolio. Die Aktie handelt einiges unter Substanzwert.

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