Der neue Chef erklärte, nach der Krise solle dem Flughafen wieder mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit verschafft werden. Die mehrmals verschobene Eröffnung des Großflughafens wurde von Mehdorn noch auf die zweite Hälfte 2017 festgelegt. Der BER soll dann die bisherigen Standorte Tegel und Schönefeld ersetzen.

Die Eigentümer des Flughafenprojekts sind Berlin und Brandenburg mit je 37 sowie der Bund mit 26 Prozent. Die drei hatten sich lange nicht auf einen Nachfolger verständigen können. Mühlenfeld war von Brandenburg ins Rennen geschickt worden. Der Ingenieur, der auch in Berlin seine Ausbildung absolvierte, arbeitete lange beim Flugzeug-Triebwerksbauer Rolls-Royce und war dort zuletzt Deutschlandchef. Seit kurzem ist er jedoch beim Bahntechnik-Konzern Bombardier als Entwicklungschef für Zentral- und Osteuropa unter Vertrag, der jetzt wieder aufgelöst werden muss.

Das Projekt BER leidet seit langem an technischen Problemen mit dem Brandschutz, aber auch unter Korruptionsskandalen und dem Streit über den Lärmschutz. Der BER wird mit mindestens 5,4 Milliarden Euro mehr als doppelt so teuer als geplant. Seine eigentlich vorgesehene Kapazität wird allerdings 2017 bereits nicht mehr ausreichen, um den Flugverkehr der Hauptstadt abzuwickeln. Schon jetzt laufen daher weitere Ausbauplanungen.

Reuters