Deutschlands drittgrößter Kabelnetzbetreiber Tele Columbus startet mit roten Zahlen an die Börse. Vor allem wegen der Neustrukturierung der Finanzen im Vorfeld des Aktienmarktdebüts im Januar sei unter dem Strich für 2014 ein Fehlbetrag 22 Millionen Euro verbucht worden nach 8,6 Millionen Euro im Jahr zuvor, teilte Tele Columbus am Dienstag mit. Die operativen Geschäfte liefen aber gut, betonte der Vorstand. Die Zahl der Internet- und Telefonverträge sei voriges Jahr jeweils um 16 Prozent gestiegen. In der Folge zog der Betriebsgewinn (EBITDA) um zwölf Prozent auf 99 Millionen Euro an.

Die Tele-Columbus-Aktien waren zu 10 Euro je Stück an die Börse gekommen. Dem Berliner Unternehmen selbst flossen inklusive der Mehrzuteilungsoption etwa 370 Millionen Euro zu. Das Geld soll teilweise in den Netzausbau wandern. "Wir werden auch künftig weiter in unser Netzwerk investieren und dabei von unserem Zugang zum Kapitalmarkt profitieren", sagte Frank Posnanski. Bei der Börsenpremiere warb Tele Columbus vor allem mit seinen Wachstumsaussichten um die Gunst der Investoren: An den vor allem in Ostdeutschland sitzenden Kunden verdient die Firma nämlich noch nicht so viel wie die beiden größeren Rivalen Kabel Deutschland und Unitymedia, und von den 1,7 Millionen Kabel-TV-Anschlüssen der Gesellschaft ist erst jeder zweite zum Internet-Surfen aufgerüstet.

Für dieses Jahr verspricht der Vorstand ein Umsatzplus von bis zu sechs Prozent eine EBITDA-Marge über dem Wert von 47,5 Prozent. 2014 lag diese Kennzahl bei 46,5 Prozent und der Umsatz bei 213 Millionen Euro.

Reuters