Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus sorgt in der Öffentlichkeit und bei Anlegern für Unruhe. Die weitere Entwicklung der Epidemie ist schwer vorauszusehen, die Credit Suisse rechnet aber leider damit, dass die Zahl der Neuerkrankungen beschleunigt zunehmen wird, bevor der Zenit erreicht ist.

Eines der Hauptrisiken für die Märkte besteht darin, dass der aktuelle Ausbruch die Wirtschaft Chinas stärker beeinträchtigt als die SARS-Epidemie im Jahr 2003, schreibt die Schweizer Großbank in einer am Montag veröffentlichten Einschätzung zu dem Thema. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Kursverluste bei chinesischen Aktien sei daher hoch, weshalb das hauseigene Strategieteam von einem positiven zu einem neutralen Ausblick für diese Anlageklasse übergegangen sei.

Vergleiche mit früheren Krisen seien zwar schwierig, die Spitze der Neuerkrankungen sei aber jeweils mit einer Bodenbildung der Marktstimmung zusammengefallen. Auf diese sei in der Vergangenheit eine Erholung gefolgt, sodass sich die anfängliche Korrektur letztlich als Kaufgelegenheit für langfristig ausgerichtete Anleger entpuppt habe. Den Tiefpunkt korrekt zu timen, scheine jedoch unmöglich zu sein. Die Credit Suisse rät daher dazu, zumindest auf eine gute Diversifikation der Portfolios zu achten.

Ganz allgemein heißt es, Pandemierisiken gehörten zu den Gefahren, die am schwersten abzuschätzen seien, da sie von den Märkten nicht wie zum Beispiel Kreditrisiken eingepreist werden könnten. Die Finanzmärkte reagierten daher tendenziell mit Kursausschlägen, und die Anleger seien angesichts mangelnder Visibilität weniger gewillt, Risiken einzugehen

Laut Aktien-Research-Analyst Uwe Neumann sollten Anleger vor dem Hintergrund zunehmender Erkrankungen mit dem Coronavirus und deren möglichen Auswirkungen auf die Anlegerstimmung möglicherweise defensivere Aktien berücksichtigen, die sich in der Vergangenheit in ähnlichen Fällen gut behauptet haben. Die Credit Suisse streicht konkret vier Aktien von Unternehmen hervor, die zur Erkennung und Eindämmung von Infektionen beitragen könnten und/oder gegen etwaige fundamentale Konsequenzen des Ausbruchs abgeschirmt sein sollten. Nachfolgend stellen wir dieses Quartett etwas näher vor.

Home Depot-Aktie



Als erste von vier Aktien, die vor negativen Konsequenzen des Coronavirus geschützt sein sollte, verweist die Credit Suisse auf Home Depot. Den Anteilsscheinen der US-Baumarktkette traut man im Zuge einer Kaufempfehlung auf Sicht einen Anstieg bis auf 235,00 USD zu. Damit hat dieser Wert bei aktuellen Notierungen von 231,54 Dollar allerdings nur noch begrenzt Luft nach oben. Allerdings ist natürlich im Falle guter Geschäftszahlen jederzeit eine Aufwärtsrevision der Zielvorgabe denkbar.

Laut der Schweizer Großbank ist Home Depot als eine führende US-Baumarktkette in einem von zwei Anbietern beherrschten Markt aktiv und gut vor der Bedrohung geschützt, die der Onlinekanal für den übrigen Detailhandel darstellt. Das Unternehmen sei in China nicht präsent und eigne sich daher in den Augen der zuständigen Analysten für Anleger, die kein Exposure gegenüber dem chinesischen Markt eingehen wollen.

Die sich verbessernden Trends im US-Eigenheimmarkt sollten der Aktie ebenfalls Unterstützung bieten, nachdem der neue Chief Financial Officer (CFO) die Erwartungen zuletzt gedämpft hatte. Letzteres sei durch verzögerte positive Auswirkungen des zurzeit laufenden Investitionsprogramms und die Einarbeitungsphase des neuen CFO bedingt, während die zugrunde liegenden Vergleichszahlen solid geblieben seien.

Die Erwartungen für das nächste Jahr seien nun angemessen und reflektierten einen moderateren Zyklus wider. Sie könnten zudem nun wieder überbietbar sein, zumal die Vergleichszahlen nach dem 1. Quartal leichter übertroffen werden könnten und der Heimwerkermarkt an Schwung gewinne.

Ansonsten heißt es noch ganz allgemein zu Home Depot, man sehe in dem Unternehmen den Klassenbesten seiner Branche, das strukturell zu den am besten positionierten Gesellschaften zählt und ein ausgezeichnetes Managementteam aufweise.

Die Analysten glauben fest an dieses Vorstandsteam und die Initiativen, die darauf abzielten, die Reichweite des Unternehmens in neue Kundensegmente und Kategorien auszuweiten und dafür sein Filialnetz zu nutzen. Auch baue Home Depot ein differenziertes, umfassendes Mehrkanalsystem auf und schaffe eine digitale Erfahrung, wodurch das schnellste Liefernetzwerk entstehe, das seinen Wettbewerbsvorteil mit der Zeit noch verstärken werde.

Man hat die Aktie jüngst zu der hauseigenen Top-Picks-Liste USA hinzugefügt und dabei den jüngsten Kursrückgang genutzt, der durch die Rücksetzung der Richtlinie für das 4. Quartal und das Jahr 2020 durch den neuen CFO ausgelöst worden sei. Der Titel notiere nun in Relation zum US-Markt auf einem historischen Tief, was einen guten Eintrittspunkt biete.

Der Analystenkonsens sieht übrigens den Gewinn je Aktie von 2018/19 (31.01.) bis 2023/24 von 9,89 Dollar auf 15,13 Dollar steigen. Die Dividende soll den Schätzungen zufolge von 2018/19 bis 2022/23 von 4,12 Dollar auf 7,60 Dollar je Anteilsschein zulegen.

Charttechnik



Das Chartbild bei den Aktien von Home Depot ist seit 1984 geprägt von drei Zyklen. Einer starken Aufschwungsphase von 1985 bis 1999, einer langen Seitwärtsrange von 1999 bis 2013 und zuletzt wieder eine Aufwärtsbewegung. Insgesamt ist der Kurs von November 1985 bis November 2019 von 0,23 Dollar auf 238,85 Dollar gestiegen. Darauf ergibt sich ein überzeugender langfristiger Aufwärtstrend, der nach wie vor intakt ist, da die zuvor genannte Bestmarke nach wie vor in Reichweite ist und die Chartkonstellation den Eindruck erweckt, als ob demnächst ein Vorstoß auf neue Rekorde anstehen könnte.



Profil



The Home Depot Inc. ist ein Baumarktunternehmen, welches eine Reihe amerikanischer Hand- und Heimwerkermärkte unter dem Namen "The Home Depot" betreibt. Mit über 2.280 Selbstbedienungsläden in den USA und mehreren Niederlassungen in Kanada, Puerto Rico, den Virgin Islands und Guam sowie Mexiko ist der Konzern auf dem nord- und südamerikanischen Markt präsent.

Das Warenangebot richtet sich sowohl an Heimwerker als auch Baufirmen und Handwerker. Neben einem reichen Sortiment an Baumaterial und Zubehör ergänzen Gartenutensilien und Pflanzen das Angebot. Das Unternehmen gilt als weltweit größtes Baumarktunternehmen.

Roche-Aktie



Als zweiten Titel, der vor den negativen Konsequenzen des Coronavirus geschützt sein sollte, nennt die Credit Suisse den US-Pharmakonzern Roche. Das Kursziel der Schweizer Großbank beträgt in diesem Fall 340,00 Franken (aktuelle Notiz: 325,20 Franken), wobei diese Vorgabe Mitte Januar von bisher 315,00 Franken erhöht worden war. Zu sehen war dieser Schritt vor dem Hintergrund der starken Performance des Sektors im Jahr 2019 und einer Anpassung des Kursziels an diese Entwicklung.

Roche sei Dank der defensiven Ausrichtung seiner Geschäftsaktivitäten sowie der erwarteten Nachfrage nach seinen Diagnostiklösungen in den Augen der zuständigen Analysten gut aufgestellt, um sich in der Krise zu behaupten.

Seine Division Diagnostics erwirtschafte einen Umsatz von über 13 Milliarden Franken. Roche zähle damit zu den größten Diagnostikanbietern weltweit und werde mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Verarbeitung von Patientenproben beteiligt sein. Aus fundamentaler Perspektive sei Roche zunehmend zuversichtlich, sich 2020 (dem ersten ganzen Jahr, in dem die Erosion durch Biosimilars in den USA zum Tragen kommen dürfte) gut behaupten zu können und keine Verschlechterung des Umsatzes sowie der Rentabilität hinnehmen zu müssen.

Allgemein führt man zu Roche aus, dass einerseits Rückgänge durch Biosimilars einzukalkulieren seine, andererseits aber auch Wachstum durch Produkteinführungen winke. Verwiesen wird mit Bezug auf Letzterem auf Ocrevus (Multiple Sklerose), Tecentriq (Krebs), Hemlibra (Hämophilie). Diese und weitere Ergebnisse klinischer Studien könnten bis zum Jahr 2023 zusätzliche Umsatzgewinne von knapp 8 Milliarden Dollar zur Folge haben.

Es werde ab 2020 mit zusätzlichen Daten für Tecentriq in Bezug auf die Ausweitung der Nutzung gerechnet. Dagegen dürfte es bei den drei bestehenden Krebsmedikamenten des Unternehmens (Gesamtumsatz von rund 20 Milliarden Dollar) zu Einbußen durch Biosimilars kommen. Die Credit Suisse rechnet bis 2023 mit einem moderaten Umsatzwachstum.

Mit Blick auf die Margen heißt es, Biosimilars wirkten sich seit 2017 nachteilig auf die Haupt-Onkologiegeschäftsbereiche von Roche aus. Da ab 2020 auch in den USA Biosimilars eingeführt würden, dürfte dies deutlichen Margendruck in einer Zeit zur Folge haben, in der das Unternehmen ohnehin weiter stark in Innovationen investiere und höhere Vertriebsgemeinkosten durch die Lancierung neuer Medikamente aufweise.

Den Gewinn je Aktie sieht der Analystenkonsens aber trotzdem von 2018 bis 2022 von 18,14 Franken auf 22,91 Franken steigen. Bei der Dividende geht man im Schnitt davon aus, dass diese im gleichen Zeitraum von 8,70 Franken auf 9,60 Franken je Anteilsschein angehoben wird. Übrigens: Die für 2019 angekündigte Erhöhung der Ausschüttung von 8,70 auf 9,00 Franken je Aktie stellt das 33. Jahr in ununterbrochener Folge mit Dividendenerhöhungen dar.

Charttechnik



Mit dem Kurs der im Schweizer Aktienleitindex SMI enthaltenen Genussscheine der Roche Holding ging es auf lange Sicht zwar nicht unbedingt immer stetig nach oben. Auch dank der Tatsache, dass die Notiz seit Mitte 2018 wieder in den Vorwärtsgang geschaltet hat, fällt die Gesamtbilanz aber ansprechend aus. Denn von August 1991 bis Januar 2020 ergibt sich ein Anstieg von 22,60 Franken auf 330,40 Franken, wobei regelmäßig auch noch Dividenden hinzukamen. Der Titel ist jüngst auch neue Rekorde vorgestoßen. Dadurch ist ein mehrjähriger Seitwärtstrend zu den Akten gelegt worden, was charttechnisch gesehen natürlich ein sehr positives Zeichen war.



Profil



Die Roche Holding AG (Roche) ist ein forschungsbasiertes Gesundheitsunternehmen. Das Unternehmen ist in zwei Divisionen unterteilt: Pharma und Diagnostics. Die Division Pharma umfasst die beiden Geschäftsbereiche Roche Pharmaceuticals und Chugai. Die Division Diagnostics setzt sich aus den folgenden vier Geschäftsbereichen zusammen: Diabetes Care, Molecular Diagnostics, Centralised and Point of Care Solutions und Tissue Diagnostics.

Das Unternehmen entwickelt Arzneimittel für die Bereiche Onkologie, Immunologie, Infektiologie, Augenheilkunde und Neurologie. Zu den pharmazeutischen Erzeugnissen des Unternehmens zählen Anaprox, Avastin, Bactrim, Bondronat, CellCept, Cotellic, Dilatrend, Dormicum, Invirase, Kadcyla, Kytril (Kevatril), Lariam, MabThera, Madopar, Neupogen, Pegasys, Perjeta, Pulmozyme, Rocaltrol, Rocephin und Roferon-A. Das Unternehmen vertreibt zudem Produkte für die Forschung, beispielsweise für Zellanalysen, Genexpression, Genomsequenzierung und Nukleinsäureaufreinigung.

Thermo Fisher-Aktie



Als dritten Wert, der vor den negativen Konsequenzen des Coronavirus geschützt sein sollte bzw. davon sogar profitieren könnte, hat die Credit Suisse die Aktien von Thermo Fisher Scientific eingestuft. Das Kursziel ist auf 341 Dollar festgezurrt. Dem steht eine aktuelle Notiz von 318,34 Dollar gegenüber.

Nach dem Urteil der Analysten bei der Schweizer Großbank kann Thermo Fisher als größter Anbieter von Instrumenten und Dienstleistungen für die Life-Sciences-Branche dazu beitragen, die Coronavirus-Epidemie auf ganzheitliche Art und Weise anzugehen.

Das Portfolio von Thermo Fisher vermöge fast alle Bedürfnisse abzudecken, von medizinischen Massenverbrauchsmaterialien wie Latexhandschuhen bis hin zu komplexen Dienstleistungen für die Herstellung von Medikamenten.

Der Kurs kam hier Ende Januar im Zuge der Ergebnisvorlage zum abgelaufenen Quartal etwas unter Druck, weil die Prognosen des Unternehmens für das organische Wachstum im Jahr 2020 (plus fünf Prozent) im Vergleich mit den durchschnittlichen Analystenerwartungen etwas niedriger als erwartet ausgefallen sind.

Die Credit Suisse räumt ein, dass sich die Prognose am unteren Ende der langfristigen Zielvorgabe der Gesellschaft von plus fünf bis plus sieben Prozent bewegt, man ist aber der Ansicht, dass Termo Fisher wahrscheinlich einen konservativen Ausblick abgegeben hat. Zumindest würde das früheren Gepflogenheiten entsprechen und auch im Vorjahr seien die Vorhersagen im Jahresverlauf angehoben worden.

Zu bedenken sei auch, dass der Titel mit einem fast 19-fachen Multiplikator beim Unternehmenswert zum EBITDA ausgestattet sei. Das liege deutlich über dem historischen Durchschnitt von knapp 16 und sei auch höher, als der Multiplikator von 16,7, welcher der Vergleichsgruppe Life Science zugestanden werde.

Der Bewertungsaufschlag zugunsten von Thermo Fisher sei dabei als Lohn für das robuste organische Wachstum zu sehen sowie für das sich verstärkende Margenprofil. Wenn es nach dem Analystenkonsens geht, dann gelingt es dem Unternehmen, den Gewinn je Aktie von 2019 bis 2023 von 12,35 Dollar auf 18,56 Dollar zu verbessern.

Charttechnik



Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen auch dieser Titel zwischenzeitlich Rückschläge hinnehmen musste, kann Thermo Fisher mit einer Kursentwicklung aufwarten, wie man sie sich als Langfrist-Investor wünscht. Wer seit Oktober 1987 bis heute dabei ist, kann sich jedenfalls über einen Anstieg von 3,33 Dollar auf 340,05 Dollar freuen. Das letztgenannte Schlussrekordhoch stammt dabei vom 22. Januar 2020 und ist somit noch ziemlich frisch. Der langfristige charttechnische Aufwärtstrend hat Bestand, so dass die Chartampel grün blickt.



Profil



Thermo Fisher Scientific Inc. ist ein international tätiger Hersteller von industriellen und wissenschaftlichen Messsystemen. Des Weiteren entwickelt und vertreibt das Unternehmen Informations-Management-Software und Geräteausstattungen für verschiedene Branchen. Die Abnehmer kommen aus den Bereichen Life Sciences, Telekommunikation, Nahrungsmittel und Getränke, Chemie sowie der Öl- und Gasindustrie.

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über vier Hauptmarken: Thermo Scientific, Life Technologies, Fisher Scientific und Unity Lab Services. Dabei ist Thermo Scientific hauptsächlich für technologische Produkte zuständig, während Life Technologies und Fisher Scientific Produkte für Labore, Chemikalien und Zubehör anbieten und Unity Lab Services ein Portfolio an Services für Laborequipment- und Instrumente offeriert. Im September 2016 übernahm das Unternehmen die FEI Company.

Vodafone-Aktie



Beim vierten und letzten Wert, der nach dem Urteil der Credit Suisse vor den negativen Konsequenzen des Coronavirus geschützt sein sollte, handelt es sich um Vodafone. Als Kursziel hat man im Zuge einer Kaufempfehlung 1,90 Pfund ausgegeben. Das ist eine Vorgabe, die sich um Prozent über den aktuellen Notierungen von 1,51 Pfund bewegt.

Vodafone erzielt den Löwenanteil seines Umsatzes in Europa, sodass das Unternehmen laut der Einschätzung der Credit Suisse zufolge vor direkten Auswirkungen des Coronavirus geschützt ist, und zwar sowohl aus geografischer Sicht als auch in Bezug auf sein Branchen-Exposure.

Darüber hinaus sei das Telekommunikationsgeschäft im Allgemeinen weniger zyklisch. Es sei folglich relativ gut gegen einen potenziellen Konjunkturabschwung geschützt. Fundamental gesehen sei Vodafone nach Erachten der Analysten gut aufgestellt, zumal die Firma ihre Netzinfrastruktur verbessert habe und über Kosteneinsparungsmöglichkeiten verfüge.

Mit Blick auf das anstehende Geschäfts-Update für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres geht man davon aus, dass der Konzern eine anhaltende Verbesserung des zugrunde liegenden organischen Umsatzwachstums zeigen kann.

Die Aktien der Gesellschaft würden derzeit unter dem Niveau gehandelt, das im Zuge der Veröffentlichung der starken Ergebnisse für das erste Halbjahres am 20. November erreicht worden sei. Dabei gehe es eine Reihe potenziell positiver Katalysatoren (Drittquartalszahlen am 05.02.2020 und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020/2021 am 12.05.2020), da sich die organischen Trends in den kommenden Quartalen weiter verbessern dürften und Vodafone weiter dabei sei, seine Tower-Aktiva zu monetarisieren.

Vodafone senke die Kosten, was in den kommenden 12-24 Monaten zu einer gewissen Margenausweitung führen dürfte. Eine Verbesserung des Netzwerkes habe auch die Abwanderung von Kunden verringert, so dass weniger Ausgaben für Verkaufsprovisionen und Gerätesubventionen erforderlich seien. Vodafone werden wahrscheinlich auch weiterhin Marktanteile im Festnetz erobern können.

Die Credit Suisse kalkuliert beim Gewinn je Aktie für 2019/20 (31.03.) mit 0,07 Pfund je Aktie und für 2020/21 mit 0,12 Pfund. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 12,6. Bei der Dividende prognostiziert man für die beiden genannten Geschäftsjahre unveränderte Ausschüttungen von 0,09 Pfund je Aktie. Damit winken jeweils Dividendenrenditen von fast sechs Prozent.

Charttechnik



Klammert man einmal den Zeitraum von 1997 bis 2002 aus, als der Kurs von Vodafone erst sehr stark gestiegen und danach abgeschmiert ist, dann ist zu konstatieren, dass sich dieser Titel relativ langweilig entwickelt hat. Jedenfalls ist das Chartbild geprägt von einem breiten langfristigen Seitwärtstrend. Dabei ist es so, dass sich der Kurs derzeit lediglich auf einem bereits 1998 gültigen Niveau bewegt. Und auch aktuell macht die Charttechnik nicht gerade einen inspirierenden Eindruck.



Profil



Die Vodafone Group ist eines der größten weltweit tätigen Mobilfunkunternehmen. Das Unternehmen ist mit über 445 Millionen Mobilfunkkunden in 26 Ländern der weltweit zweitgrößte Mobilfunkanbieter. Die Schwerpunktgebiete des Unternehmens liegen in den USA, Europa, dem Mittleren Osten, Afrika, Indien und Australien. Die Tätigkeiten des Unternehmens umfassen Kommunikationslösungen für Unternehmen, Mobilfunkverträge und -Geräte für Endkunden und Roaming für Mobilfunknutzer außerhalb des eigenen Netzes.

Zusätzlich zu den Dienstleistungen und Mobilfunkprodukten handelt das Unternehmen auch mit unter Lizenz vertriebenen Mobiltelefonen, Smartphones, Tablets und Computern. 2013 verkaufte Vodafone seine Anteile am amerikanischen Anbieter Verizon Wireless und damit das US-Geschäft an Verizon. Zudem übernahm die Tochter Vodafone Vierte Verwaltungs AG die Kabel Deutschland Holding AG.