Bietet sich bei Apple nach dem Kursrutsch jetzt eine Einstiegsgelegenheit?


Dirk Müller: Absolut, Apple ist an den Börsen längst nicht mehr als Wachstumsunternehmen gepreist, sondern wie ein Industrieunternehmen mit einem 2017er-KGV von zehn ausgesprochen günstig bewertet. Ungeachtet weiterer kurzfristiger Abwärtsgefahren ist Apple ein absolutes "Must-have" für den langfristigen Investor.

Warum ist ein fallender Ölpreis neuerdings plötzlich schlecht für die Börse?


Den positiven Aspekten für die Ölkonsumenten (die Vorteile verteilen sich auf zahllose Verbraucher und sind dadurch beim Einzelnen marginal) stehen extreme Verwerfungen bei den Ölerzeugern gegenüber, die die kumulierten Effekte zu spüren bekommen. Dadurch kommen mächtige Spieler wie Saudi-Arabien ins Wanken, was die Systemstabilität gefährden könnte.

Aber früher galt ein niedriger Ölpreis doch immer als gigantisches Konjunkturprogramm …


Auch heute noch hilft der niedrige Ölpreis an einigen Stellen, aber wir sehen, dass beispielsweise der Benzinpreis nur zu kleinen Teilen vom Ölpreis abhängt. Steuern und andere Faktoren machen den Löwenanteil aus. Zudem ist des einen Freud des anderen Leid. Was die einen sparen, nehmen die anderen weniger ein. Den Jobs, die möglicherweise im Einzelhandel - also im Niedriglohnsektor - entstehen, stehen hochbezahlte Jobs in der Ölindustrie gegenüber, die wegfallen. Am Ende ist es ein Nullsummenspiel.