Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Juni deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie lässt wenig zuversichtlich auf die kommenden Monate blicken. Das setzt unter anderem den Euro unter Druck. Aber auch die Commerzbank-Aktie. Im DAX gehört sie am Freitag neben Siemens Energy zu den größten Verlierern.

In Deutschland und in der Euro-Zone bremsen Inflation, steigende Zinsen und die maue Weltwirtschaft die Konjunktur zusehends aus. Dies geht aus dem am Freitag vorgelegten Einkaufsmanagerindex (PMI) für die hiesige Privatwirtschaft und die des Euroraums hervor. Angesichts der stärker schrumpfenden Industrie erlahmen die Wachstumskräfte, wie aus den Firmen-Umfragen des Finanzdienstleisters S&P Global abzulesen ist.

Der PMI für die Gesamtwirtschaft in Deutschland ging überraschend deutlich um 3,1 auf 50,8 Punkte zurück und signalisiert das schwächste Wirtschaftswachstum seit vier Monaten. Nun liegt das Barometer nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Die Konsens-Prognose lag bei 43,5 Punkten. 

Im Detail gaben die Indikatoren sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor nach. In der Industrie liegt die Kennzahl jedoch deutlich tiefer und klar unter der Wachstumsgrenze.

Commerzbank-Aktie unter schwächsten DAX-Werten

Als Finanzierer des Mittelstands wäre eine ausgewachsene Rezession für die Commerzbank schwierig. Die Bank ist die führende Bank für den Mittelstand in Deutschland und starker Partner von rund 26.000 Firmenkunden-Verbünden. Die Commerzbank-Aktie steht daher am Freitag auf vielen Verkaufslisten. Mit einem Abschlag von fast fünf Prozent im Xetra-Handel gehört die CoBa-Aktie zu den Tageslosern im DAX.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Wie weit geht es abwärts?

Mit dem Kursrutsch hat die Commerzbank wieder ihre 50-Tage-Linie unterschritten. Diese verläuft aktuell bei knapp 10 Euro. Als nächste charttechnische Unterstützung kommt die Aufwärtstrendlinie bei 9,50 Euro in Reichweite. Darunter sollte die gleitende 200-Tage-Linie bei 9,24 Euro nicht unterschritten werden. Ansonsten droht ein Abrutschen bis auf die März-Tiefen unterhalb der 8,50-Euro-Marke.

Wenn die CoBa die Chartzone bei 10,50 Euro erreicht, würde sich das Chartbild wieder deutlich aufhellen.

BÖRSE ONLINE hat die Commerzbank-Aktie zuletzt Anfang Juni bei 9,74 Euro zum Kauf empfohlen und das Kursziel von 14,50 Euro bestätigt. Eine Stop-Loss-Order sollte bei 7,80 Euro platziert werden.

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Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.