Nachdem der Chipausrüster ASML an der Börse schwächelt, geben auch andere Branchen-Papiere wie die von Infineon oder Aixtron nach. Müssen sich Anleger jetzt Sorgen machen?

Um etwa neun Prozent ging es zwischenzeitlich im vorbörslichen Handel für die Aktie des niederländischen Chipausrüsters ASML nach unten. Am Mittwochmorgen lag das Papier im Xetra-Handel etwa vier Prozent im Minus. Grund für den Kursrutsch, der auch andere Aktien wie die von Infineon oder Aixtron mehrere Prozentpunkte nach unten zog, war ein von Analysten so nicht erwarteter schwacher Auftragseingang im ersten Quartal. 

Der war nämlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3,6 Milliarden auf 3,8 Milliarden Euro gesunken. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten hatten dagegen im Schnitt mit einer Steigerung auf 4,6 Milliarden Euro gerechnet. Auch der Umsatz verfehlte die Markteinschätzungen. Ist jetzt die gesamte europäische Halbleiter-Industrie in der Krise?

ASML (WKN: A1J4U4)

Aktie von ASML fängt sich wieder

Nicht ganz, denn am Mittwoch fand die Aktie im Bereich von 850 Euro eine Unterstützung, die schon im März nach einem Rückgang die Kursverluste bremste. Und auch die Aktien von Infineon und Aixtron konnten ihr Minus mittlerweile auf etwa einen Prozentpunkt beschränken oder drehten sogar wieder ins Plus. Dass die Aktien nicht weiter fallen, dürfte auch damit zusammenhängen, dass viele Analysten mit ihren Einschätzungen die spannungsgeladene Situation auflösten.

Analysten von JPMorgan, Jefferies und Co. weiter optimistisch

Laut den Analysten der US-Bank JPMorgan waren die Auftragseingänge bei ASML im Vergleich zum Vorquartal zwar schwach ausgefallen. Das Unternehmen bleibe aber in der Spur für ein starkes Jahr 2025. Das Kursziel beließ die amerikanische Bank bei 1100 Euro und kratzte auch nicht an der „Overweight“-Einschätzung. 

Auch Bernstein Research glättete die Wogen am Mittwoch etwas. Der Ausblick sei niedriger als erwartet ausgefallen, die Geschäftsentwicklung des Halbleiter-Ausrüsters aber weiter stark. Jefferies beließ unterdessen sein Kursziel bei 1260 Euro und rät bei der Aktie weiter zum Kauf. Der Auftragseingang bei ASML enttäuschte den Angaben zufolge zwar, den Jahresausblick bestätigte das Management aber. Und diese Info kam in dem ganzen Trubel vielleicht etwas zu kurz. ASML bleibt weiter auf Kurs.

Chip-Aktien weiter gefragt

So stark dürften sich die verfehlten Erwartungen also nicht auf den weiteren Aktienkurs bei ASML auswirken. Und auch Infineon und Aixtron sollten sich von diesem Schock schnell wieder erholen. Die Chipindustrie bleibt durch ihr enormes Wachstumspotenzial für Anleger interessant. Wer in Werte wie ASML oder Infineon investieren will, kann einen Blick auf den Chip Power Index von BÖRSE ONLINE werfen. Der Index vereint 15 attraktive Aktien aus der globalen Wachstumsbranche, denen die Redaktion von BÖRSE ONLINE noch viel zutraut.  

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