Die EZB hält wie erwartet an ihrer Geldpolitik fest. Die Aufmerksamkeit richte auf die Pressekonferenz von Notenbank-Chefin Christine Lagarde, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Entscheidend sei, wie sie auf Fragen rund um eine mögliche Drosselung der Wertpapierkäufe reagieren werde.

Parallel zu Lagardes Auftritt werden in den USA die Verbraucherpreise veröffentlicht. Experten erwarten für Mai einen Anstieg im Jahresvergleich auf 4,7 von 4,2 Prozent. Eine noch deutlicheres Plus könnte an der Börse panische Reaktionen auslösen, warnte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. "Die europäischen Aktienmärkte haben sich in den vergangenen Wochen zwar einen Vorteil gegenüber den US-Börsen erkämpft, ganz immun sind sie gegen einen Ausverkauf an der Wall Street aber nicht."

BITCOIN SETZT ERHOLUNG FORT

Abwärts ging es für den Kupferpreis. Das Industriemetall verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 9849 Dollar je Tonne. Anleger fürchteten ein Einschreiten chinesischer Behörden, um die Spekulation mit Rohstoffen einzudämmen, schrieben die Analysten der ANZ Bank. Kupfer hat sich seit Jahresbeginn zeitweise um mehr als 30 Prozent verteuert und erreichte Anfang Mai mit 10.747,50 Dollar ein Rekordhoch.

Bitcoin setzte dagegen den Erholungskurs fort und verteuerte sich um vier Prozent auf 37.805 Dollar. Die Zulassung der Cyber-Devise als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador sei sehr wichtig für die Reputation der Kryptowährung, auch wenn es sich nur um ein kleines Land handele, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.

AUSBLICK BEFLÜGELT AIXTRON - WINDELN.DE AUF TALFAHRT


Bei den deutschen Aktienwerten stach Aixtron heraus. Die Titel des Spezialmaschinen-Bauers stiegen zeitweise um fast 19 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 21,75 Euro. Auf Basis der angehobenen Gesamtjahresziele des Unternehmens habe er seine Umsatzprognose um 20 Prozent und die Gewinnerwartung um 31 Prozent angehoben, schrieb Analyst Janardan Menon von der Investmentbank Liberum.

Nach den Rekord-Tagesgewinnen der vergangenen Tage steuerten die Papiere von Windeln.de mit einem Minus von zeitweise knapp 35 Prozent auf den größten Tagesverlust der Firmengeschichte zu. Ein Börsianer verwies neben Gewinnmitnahmen auf eine Mitteilung der BaFin, wonach die Finanzaufsicht zur Vorsicht rät. "Häufig dienen Chat-Gruppen in sozialen Netzwerken lediglich dazu, Anleger zum Kauf von bestimmten Aktien zu verleiten, damit die Absender von steigenden Kursen dieser Aktien profitieren", hieß es auf der Website.

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