von Andreas Büchler, Herausgeber des Index-Radar (mehr Infos auf Seite 6)




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis

Gewinnmitnahmen drücken den Deutschen Aktienindex wieder etwas deutlicher weg von der zwischendurch beinahe erreichten 9900er-Marke. Dies ist aber noch kein Grund zur Besorgnis. Nach dem steilen Anstieg der vergangenen Tage und Wochen - am 8. August notierte der DAX noch bei 8900 Zählern - ist es normal, dass Anleger auch mal wieder verstärkt ans Kasse machen denken.

Kritisch wird es erst, wenn der Index die Unterstützung bei 9550/9600 Zählern wieder unterschreiten würde, dort verlaufen die 200-Tage-Linie sowie eine horizontale Unterstützung, die durch das jüngste Zwischentief vor einer Woche bestätigt wurde. Sollte im Rahmen einer Kursschwäche dort keine Nachfrage aufkommen, wäre das ein klares Schwächezeichen.

Doch schon vorher, bei 9665/9690 Punkten und bei 9730 Zählern könnte der Index sich wieder stabilisieren. Hier dürften die 21-Tage-Linie und eine waagerechte, im Fünf-Minuten-Chart erkennbare Kaufzone (siehe oben) bereits erste Investoren anlocken. Auch ein kurzfristiger Aufwärtstrendkanal ist hier erkennbar. Der ehemalige mittelfristige Aufwärtstrend bei rund 9900 Punkten dürfte dagegen als Kursbremse nach oben wirken, und einen weiteren Anstieg des DAX in Richtung Allzeithoch bei 10.050 Zählern etwas verlangsamen (erkennbar im Tageschart auf Seite 2) - dennoch bleibt dies vorläufig noch die wahrscheinlichste Entwicklung für die kommenden Wochen.

Auch im Kerzenchart (Seite 4) ist das jüngste Kaufsignal noch intakt, dass sich aus der Hammer-Formation vom 16. September ergibt, und am nächsten Tag, nach Abschluss des Kursmusters, zu einem Einstiegssignal führte (grüner Pfeil). Noch ist kein gegenteiliges Signal aufgetaucht, so dass Anleger auch weiterhin vorsichtig optimistisch bleiben können, selbst wenn die Kurse nun ein paar Tage korrigieren.

Chart 2 - S&P 500 - Intradaychart auf Ein-Stunden-Basis, Abstand zur 21-Tage-Linie in %

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Chart 3 - Tageschart

Nachdem der Markt auch die Zone um 9600/9700 geknackt hat, ist das Risiko weiterer Verluste unter die erste stärkere Unterstützung bei 8900 inzwischen deutlich gesunken - der nächste Halt auf der Südseite bei 8500 Zählern ist damit vorerst wieder vom Tisch. Stattdessen rücken die Zone um 9800/9900 (Ex-Aufwärtstrend und horizontale Barriere) sowie das Allzeithoch um 10.050 wieder in den Mittelpunkt.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände




























Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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