Die Deutsche Bank hat aktuell Ärger mit der Bafin am Hals, was auch den Kurs des im DAX notierten Geldhauses zuletzt belastete. Das müssen Anleger jetzt wissen.

Anleger bei der Deutschen Bank scheinen einfach nicht zur Ruhe zu kommen, denn jetzt gibt es gleich die nächste Hiobsbotschaft: So hat die Bafin der Deutschen Bank eine kräftige Rüge erteilt und droht mit weiteren Konsequenzen.

Ärger für die Deutsche Bank

So hat die Finanzaufsicht angesichts massiver Beschwerden von Postbank-Kunden den Druck auf die Konzernmutter Deutsche Bank erhöht. Die Bafin beobachte seit dem Jahreswechsel 2022/2023 "erhebliche Beeinträchtigungen bei der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der Postbank", rügte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Montag. Die Finanzaufsicht prüfe, "ob aufsichtlich relevante Mängel in dem Institut" bestünden.

Die Deutsche Bank in Frankfurt verwies auf Anfrage auf ein nach wie vor "deutlich erhöhtes Aufkommen an Anfragen und Aufträgen" der Kundschaft. Dadurch komme es teilweise zu deutlich verlängerten Bearbeitungszeiten. "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden, für die wir uns in aller Form entschuldigen." Die Bank arbeite an einer Verbesserung und habe unter anderem die Anzahl der Service-Mitarbeiter deutlich erhöht.

Postbank macht der Deutschen Bank Probleme

Die Beschwerden über die Postbank hatten sich in den vergangenen Monaten gehäuft – vor allem im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung. Kundinnen und Kunden konnten demnach zeitweise nicht auf ihre Konten zugreifen, Lastschriften wurden fehlerhaft oder gar nicht eingelöst, der Kundenservice war schwer erreichbar. Allein bei den Verbraucherzentralen gingen Hunderte Beschwerden ein.

Zuletzt kam noch Ärger um sogenannte Pfändungsschutzkonten hinzu. Etliche Kunden, die auf die Gelder auf solchen Konten angewiesen sind, hätten aufgrund schleppender Prozesse bei der Postbank mit akuten finanziellen Problemen zu kämpfen, hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kritisiert. Die Verbraucherschützer hatten ein "dringendes Einschreiten" der Bafin gefordert.

Die Bafin steht nach früheren Angaben "zu sämtlichen Einschränkungen im Kundenservice" der Postbank bereits seit Längerem mit der Bank "in engem Kontakt". Das gelte auch für die Bearbeitungszeiten bei Pfändungs- und Nachlassangelegenheiten. "Wir haben sehr deutlich gemacht, dass das Institut die aufgetretenen Mängel schnellstmöglich und umfassend beheben muss", hatte die Finanzaufsicht mitgeteilt.

Das könnte der Deutschen Bank jetzt drohen

Doch sollte dies nicht in angemessener Zeit passieren, so drohen der Deutschen Bank ernsthafte Konsequenzen. So könnte die Finanzaufsicht einen Sonderbeauftragten zur Überwachung der Prozesse einsetzen. Auch eine deutliche Einschränkung des Privatkundengeschäftes ist denkbar.

Dementsprechend zeigte sich die Aktie der Deutschen Bank zuletzt etwas negativer, vor allem weil man die Migration der IT-Infrastruktur zuletzt noch als Erfolg verbucht hatte.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Mit Material von dpa-afx

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