Nach einer bewegten Woche stehen nächste Woche zahlreiche Quartalsberichte an. Da stellen sich Anlegern die Fragen: Kann der Dax sich über den 15.000 Punkten halten? Kommt es zu einer Rezession oder nicht? Und was soll ich mit meinen Aktien machen?

Nach der Jahresanfangs-Rally rätseln Anleger über den weitere Kurs der Börsen. Ausschlaggebend werden in der neuen Wochen neben Konjunkturdaten mit der beginnenden Bilanzsaison auch die Unternehmenszahlen sein. "Es ist die Gretchenfrage, ob die künftigen Unternehmensgewinne vor dem Hintergrund der bestehenden wirtschaftlichen Herausforderungen weitere Zuwächse rechtfertigen", schreiben Analysten der Helaba. Die Hoffnung auf kleinere Zinsschritte der größten Notenbanken hatten dem deutschen Leitindex DAX in der alten Woche zu einem Plus von rund drei Prozent im Vergleich zum Vorwochenschluss verholfen. Bestärkt wurden die Anleger in ihrer Einschätzung durch die Daten zur US-Inflation, die zum sechsten Mal in Folge stark zurückging. Mit rund 15.100 Punkten erreichte er den höchsten Stand seit dem russischen Angriff auf die Ukraine.

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Wichtige Unternehmen bringen Quartalszahlen

Zum Wochenausklang legt das Statistische Bundesamt die Daten zu den Erzeugerpreisen im Dezember vor. Voraussichtlich werden sich damit die Signale für ein allmähliches Abebben des noch immer hohen Inflationsdrucks in Deutschland mehren. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass die Erzeugerpreise zum Vorjahr um 20,7 Prozent gestiegen sind. Im November gab es noch einen Zuwachs von 28,2 Prozent und im Oktober von 34,5 Prozent.

Neben Konjunkturdaten nimmt die Bilanzsaison fahrt auf. Mit Goldman Sachs und Morgan Stanley am Dienstag öffenen weitere US-Großbanken ihre Bücher. Für Donnerstag sind die Quartalsergebnisse der deutschen Softwarefirma Suse und des US-Streaming-Dienstleisters Netflix geplant. Zum Wochenausklang steht unter anderem der Finanzbericht des schwedischen Mobilfunk-Ausrüsters Ericsson im Terminkalender.

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Wirtschaftsdaten bleiben im Fokus

Bei den wichtigsten Konjunkturdaten eröffnen die für Dienstag geplanten endgültigen Daten zur deutschen Inflation im Dezember die neue Woche. Niedrigere Energiepreise und die staatliche Abschlagszahlung für Erdgas dämpften in einer ersten Schätzung den Preisauftrieb auf 8,6 Prozent, nachdem die Teuerungsrate im November noch bei 10,0 Prozent gelegen hatte und im Oktober mit 10,4 Prozent der höchste Stand seit 1951 erreicht worden war. Zudem veröffentlich das Mannheimer ZEW-Institut die Ergebnisse seiner Stimmungsumfrage. Von Reuters befragte Experten erwarten einen Anstieg des Barometers auf minus 15,0 Punkte von minus 23,3 Zählern im Dezember. Am selben Tag steht ebenfalls das chinesische Bruttoinlandsprodukt auf dem Terminkalender.

Am Mittwoch folgen die Preisdaten für den gesamten Euroraum und Großbritannien. Zudem entscheidet die japanische Notenbank über den Leitzins. Sie hat ihren Kurs zur Überraschung der Finanzmärkte im Dezember neu justiert und einen stärkeren Anstieg der Zinsen für lang laufende Staatsanleihen zugelassen. Auch die wichtigsten US-Daten stehen zur Wochenmitte auf der Agenda. Dann werden für den Dezember unter anderem die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. "In den USA hat der private Verbrauch im vierten Quartal 2022 deutlich zugelegt. Im Dezember hat der Einzelhandel zwar vermutlich deutlich weniger umgesetzt, doch dies lag in erster Linie an den niedrigeren Benzinpreisen", sagt Commerzbank-Stratege Christoph Balz. Aus dem Fed-Konjunkturbericht "Beige Book", der ebenfalls am Mittwoch ansteht, versuchen die Investoren Informationen zum künftigen Zinskurs der Notenbank herauszulesen.

Übrigens: Dieser Rezessions-Indikator schlägt so stark an wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Mit Material von Reuters