Je nach genauer Höhe hätten die Rentner dann auch nach Abzug der für 2015 bei etwas über einem Prozent erwarteten Inflation mehr Geld zur Verfügung.

Bereits in diesem Jahr hatte die Rentenerhöhung mit 1,67 Prozent im Westen und 2,53 Prozent im Osten die Preissteigerungsrate von knapp einem Prozent übertroffen. Die gesetzliche Rentenanpassung zum 1. Juli eines Jahres wird 2015 durch eine Statistikänderung um 1,1 Prozentpunkte geschmälert. Dies ist bei der Prognose einer Erhöhung um ein bis zwei Prozent berücksichtigt. Diese 1,1 Prozentpunkte werden bei der Rentenerhöhung 2016 nachgeholt, so dass den Rentnern unter dem Strich kein Nachteil entstehen soll.

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BEREITS 163.000 ANTRÄGE AUF ABSCHLAGSFREIE RENTE MIT 63

Die Entscheidung über die Höhe der Rentenanpassung fällt erst im kommenden Frühjahr. Erst dann liegen alle Daten zur Lohnentwicklung vor, an der sich die Rentenerhöhung orientiert.

Dagegen steht bereits jetzt fest, dass der Beitragssatz zur Rentenversicherung Anfang 2015 von 18,9 auf 18,7 Prozent gesenkt wird. Dies hatte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorige Woche angekündigt. Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden dadurch zusammen um etwa zwei Milliarden Euro entlastet. Ein Durchschnittsverdiener spart so etwa 35 Euro.

Nach derzeitigen Berechnungen müsse der Beitragssatz erst 2019 wieder steigen, sagte die Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach, laut Redetext bei der Vorlage der Zahlen in Würzburg.

Das Rentenniveau sinkt weiter. 2014 werde das Nettorentenniveau vor Steuern bei 48 Prozent und 2015 sowie 2016 voraussichtlich bei 47,1 Prozent liegen, sagte Buntenbach. Bis 2030 werde ein Absinken auf 43,8 Prozent erwartet. Das läge noch knapp über der gesetzlichen Untergrenze von 43 Prozent.

Die zum 1. Juli dieses Jahres neu eingeführte abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren erfreut sich nach Buntenbachs Worten großer Beliebtheit. Bis Ende Oktober seien bereits 163.000 Anträge eingegangen. Die Kosten für das laufende Jahr würden auf knapp 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Ausweitung der Mütterrente seit dem 1. Juli schlage in diesem Jahr mit etwa 3,4 Milliarden Euro zu Buche.

Die Grünen warfen der schwarz-roten Bundesregierung vor, die Rentenfinanzen vor die Wand zu fahren: "Schon ab 2018 stehen wir vor einer finanziellen Steilwand", sagte der Rentenpolitiker Markus Kurth. Die Sicherungsziele für das Rentenniveau würden bis an die Grenzen getrieben.

Reuters