Zudem will Scholz dem Bundestag vorschlagen, schon 2018 einen Digitalfonds zu gründen und mit 2,4 Milliarden Euro auszustatten. "Damit werden wir die finanzielle Grundlage für weitere Investitionen im Bereich der Digitalisierung schaffen, den Breitbandausbau fördern sowie das Projekt Digitale Schule unterstützen"
Scholz betonte jedoch: "Wir müssen vorsichtig bleiben." Sollte sich darüber hinaus 2019 und 2020 noch weiterer finanzieller Spielraum ergeben, "werden wir ihn für wichtige Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag nutzen". Ein Großteil der guten Entwicklung dank der anziehenden Konjunktur sei bereits in die Haushaltsplanungen der großen Koalition eingeflossen.
Aus dem Bundesverteidigungsministerium unter Ursula von der Leyen (CDU) waren Forderungen von sechs Milliarden Euro mehr und damit einem rund doppelt so hohen Betrag gekommen, als Scholz ihr bisher zugebilligt hatte. Auch Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte ein höheres Budget für sein Ressort gefordert. Laut Koalitionsvertrag sollen Überschüsse, die über den bisher festgelegten Spielraum von 46 Milliarden Euro hinaus gehen, in die Bereiche Verteidigung und Entwicklung fließen.
Die Steuerschätzer sagen dem deutschen Fiskus in den nächsten Jahren ein deutliches Einnahmeplus voraus. Der Gesamtstaat aus Bund, Ländern und Gemeinden könne bis 2022 mit Mehreinnahmen von rund 63,3 Milliarden Euro gegenüber den bisherigen Annahmen rechnen, wie aus der Steuerschätzung hervorgeht. Dabei könne es allein 2018 rund acht Milliarden Euro mehr geben als noch im November erwartet.
Der Arbeitskreis Steuerschätzung hat seit Montag in Mainz getagt. Ihm gehören Experten von Bund, Ländern und Gemeinden ebenso an wie Steuerfachleute aus den großen Wirtschaftsforschungsinstituten, der Bundesbank und des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Ihre Schätzung ist die Basis für die Aufstellung aller öffentlichen Haushalte. Der Beirat beim Bundesfinanzministerium tagt zwei Mal im Jahr.