Zu den Beweggründen konnte sie nichts sagen. Damit dürfte Advent in den Verhandlungen nun eine größere Rolle spielen. Der US-Investor ist für die Aareal und ihren neuen Vorstandschef Jochen Klösges kein Unbekannter, gehören ihm doch bereits 30 Prozent an der IT-Tochter Aareon.
Bisher hatten Centerbridge und Towerbrook die Gespräche vorangetrieben. Sie hatten ein Angebot von 29 Euro je Aktie in Aussicht gestellt; das entspricht einem Börsenwert von 1,74 Milliarden Euro. Die Aareal-Aktie notierte am Dienstag bei 27,38 Euro.
Die Bieter prüfen bereits in einem Datenraum der Aareal Bank deren Bücher. Erst vor knapp zwei Wochen hatte das Wiesbadener Institut Gespräche mit dem Investoren-Trio bestätigt, nachdem es bei der Aareal Bank angeklopft hatte, "um damit verbundene strategische Optionen für die Bank auszuloten". Der Vorstand um Klösges steht unter Druck von Investoren: Der aktivistische Großaktionär Petrus Advisers fordert eine neue Strategie und die Abspaltung von Aareon. Der IT-Dienstleister, über den Vermieter die Verwaltung ihrer Immobilien und Mietzahlungen abwickeln können, gilt als wertvollster Teil der Bank. Advent war für 260 Millionen Euro bei Aareon eingestiegen, nachdem Petrus und der Hedgefonds Teleios dementsprechend Druck gemacht hatten.
Was Centerbridge und Advent mit der Aareal vorhaben, ist unklar. Eine Zerschlagung sei aber in den Gesprächen kein Thema, hieß es in Finanzkreisen. Centerbridge ist in Deutschland - wie auch Towerbrook - bisher vor allem als Investor in angeschlagene Firmen aufgefallen. Der Windanlagenbauer Senvion war aber trotz des Engagements von Centerbridge vor zwei Jahren in die Insolvenz gerutscht. Die Werkstattkette A.T.U verkaufte Centerbridge nach drei Jahren erfolgreich weiter.
rtr