Der Schweizer Biotechnologiekonzern Actelion will sich ein zweites Standbein aufbauen. Neben den bestehenden Lungenmitteln treibt das Unternehmen nun auch die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung immunologischer Krankheiten voran, wie Actelion am Donnerstag mitteilte. "Das Vertrauen in unser Portfolio ermöglicht diesen Schritt bei gleichzeitiger Verpflichtung zur Verbesserung unserer Rentabilität", erklärte Konzernchef Jean-Paul Clozel.

Actelion will in Kürze mit der Rekrutierung von Patienten für eine Studie mit dem Wirkstoff Ponesimod zur Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose beginnen. Das Medikament soll auch bei Patienten getestet werden, die unter einer Autoimmunkrankheit nach Transplantationen leiden.

Europas größte Biotechfirma hatte das Projekt zur Entwicklung eines Multiple-Sklerose-Medikaments 2011 ausgesetzt, nachdem das Unternehmen keinen Partner gefunden hatte. "Wir sind überrascht, dass Actelion sich nun doch entschieden hat, im Alleingang ihre immunspezifischen Forschungssubstanzen voranzutreiben", urteilten die Analysten der Zürcher Kantonalbank. Zwar dürfte dies teuer werden, doch seien die neuen klinischen Studien auch eine Chance für Actelion. Die Actelion-Aktie notierte kaum verändert.

Reuters