Doch es zeichnete sich ab, dass die Mindestannahmequote von 70 Prozent des seit November laufenden Angebots nicht erreicht würde. Nun hat die Bietergesellschaft Acorn HoldCo. reagiert und die Mindestannahmeschwelle auf 60 Prozent gesenkt. Entsprechend den deutschen Übernahmeregeln verlängert sich das Angebot nun um 14 Tage und wird am 26. Januar um Mitternacht enden. Der Bieter weist darauf hin, dass es keine weiteren Änderungen des Angebots geben werde.
Im Oktober vergangenen Jahres schlossen Adva und der US-Spezialist für Glasfaserkabel Adtran die Vereinbarung zu einem Zusammenschluss. Danach sollten Adva-Aktionäre für eine Aktie 0,8244 Stammaktien der neuen Gesellschaft erhalten. Gemessen an aktuellen Notierungen entspricht das einem Gegenwert von 14,75 Euro pro Adva-Aktie. Bei dem Angebot kommt Adva allerdings schlecht weg. Obwohl die Geschäftszahlen deutlich besser ausfallen, erhält das Unternehmen nur einen kleineren Anteil am neuen Unternehmen.
Das Angebot zielt auf strategisches Potenzial von Adtran beim Ausbau der Infrastruktur in den USA dank der Milliardenprogramme unter Präsident Biden. Adtran ist der Platzhirsch und Adva könnte sich dieses Geschäft im Alleingang gar nicht erschließen, lautet die Argumentation. Das ist nachvollziehbar. Problematisch ist allerdings, dass es vielen Investoren schon regulatorisch schwerfallen wird, eine deutsche Aktie gegen einen an der Nasdaq notierten Wert zu tauschen. Deshalb gibt es Zweifel, ob auch die reduzierte Schwelle erreicht werden kann.
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