Aktiensplits liegen vor allem bei US-Techkonzernen im Trend. In diesem Jahr haben bereits Amazon, Alphabet und Tesla eine Verkleinerung des Nennwerts ihrer Anteilsscheine angekündigt und wollen sich dazu die Zustimmung ihrer Aktionäre einholen. Nun hat auch der US-Videospielanbieter Gamestop einen derartigen Split angekündigt. Die Gamestop-Aktie, die zuletzt ohnehin stark angezogen hat, reagierte prompt mit einem Kurssprung von 16 Prozent. Auch die Tesla-Aktie hatte am Mittwoch bei der Bekanntgabe des Splits mit einem kleinen Kursfeuerwerk reagiert.

Bei einem Split wird die Anzahl der Aktien erhöht und der Nennwert der Aktie entsprechend reduziert. Durch den niedrigeren Nennwert sollen vor allem Aktien, die stark zugelegt haben wie Amazon (derzeit ca 3000 Euro), Alphabet (2500) oder Tesla (1000), vor allem für Privatanleger wieder erschwinglicher werden, die dann verstärkt wieder in den Wert einsteigen. Aktiensplits sind damit auch ein Instrument zur Kurspflege.

So hat Amazon einen Split von eins zu 20 geplant. Der Nennwert reduziert sich auf ein Zwanzigstel. Jeder Aktionär erhält dann pro Anteilsschein 19 weitere Aktien, so dass sein Investment unverändert bleibt. Im übrigen sind auch Inhaber von Zertifikaten bei dieser Prozedur den Aktionären gleichgestellt. Geplanter Handelsstart der neuen Aktien ist der 6. Juni. Alphabet hat seinen Split im Februar angekündigt, ebenfalls im Verhältnis eins zu 20. Börsenstart der neuen Papiere ist der 16. Juli.

Warum Gamestop bei einem Aktienkurs von derzeit rund 190 Dollar einen Split macht, ist unklar. Details wie das Splitverhältnis sind nicht bekannt. Auch die Kursreaktion erscheint übertrieben.

Gamestop gehört zu den sogenannten "Meme-Aktien", zu deren Kauf sich Kleinanleger in einschlägigen Internet-Foren etwa auf Reddit gegenseitig aufrufen. Die Aktien des Videospiele-Händlers hatten vor rund einem Jahr mit Kurskapriolen für Aufsehen gesorgt.

Gamestop hatte erst Mitte März einen Quartalsverlust verkündet und damit einen Kursrutsch ausgelöst. Die Entwicklung der Bruttomarge sei besonders enttäuschend, monierte Analyst Michael Pachter vom Vermögensverwalter Wedbush.

rtr/ehr