Der Bitcoin hat in der vergangenen Woche rund zehn Prozent abgegeben. Wie immer wird bei Einbrüchen auch nach Auslösern gesucht. Teilweise wurde auf die Aufregung um einen angeblichen Double-Spend-Vorfall (im Gegenwert von 21 Dollar) verwiesen, nach einer missverständlichen Aussage von Bitmex- Research. Dies ist aber aufgrund des Proof-of-Work-Mechanismus nicht möglich. Vielmehr handelte es sich bei dem "Vorfall" um eine normale Reorganisation der Bitcoin-Blockchain. Die Korrektur beim Bitcoin-Preis ist nach den immensen Anstiegen normal. Das ist zwar eine etwas banale Erklärung, aber die einzig plausible nach einer Kursvervierfachung in drei Monaten.

Das institutionelle Interesse, einer der wesentlichen Treiber der jüngsten Bitcoin-Hausse, bleibt unverändert groß. Das zeigt sich am Wachstum der primär von Institutionellen nachgefragten Kryptofonds von Grayscale. Während das gesamte Fondsvolumen von Grayscale Anfang 2020 erst bei zwei Milliarden Dollar lag, ist es nun auf ein Rekordvolumen von 27 Milliarden Dollar angewachsen. Im vierten Quartal flossen dem Grayscale- Fonds, dem Grayscale Bitcoin Trust, pro Woche 217 Millionen Dollar zu. Am 15. Januar gab es einen Rekordzufluss von 700 Millionen Dollar. Es liegt auf der Hand, dass bei einer ungebremsten Nachfrage von institutioneller Seite der Preis weiterhin deutlich nach oben getrieben wird.

Die Altcoins boomen. Besonders auffällig wird ihre derzeitige Outperformance, wenn man einmal ihre Wertveränderung zum Bitcoin betrachtet. So waren vergangene Woche nur fünf der Top-100-Token gegen den Bitcoin schwächer, das größte Minus betrug vier Prozent. Alle anderen Altcoins verzeichneten gegen den Bitcoin oft sehr deutliche Zuwächse, viele im zweistelligen Bereich. Dies zeigt zum einen, dass tatsächlich eine Altcoin-Season angebrochen ist. Zum anderen ist das aber auch ein gutes Zeichen für den Gesamtmarkt. Denn die Hausse zum Jahreswechsel war sehr stark Bitcoin-getrieben. Dass sie nun verstärkt die Altcoins erfasst, spricht für einen gesunden Gesamtmarkt.

DeFi-Token sind die Favoriten


Die DeFi-Token sind wieder im Höhenflug. Durch die Kursanstiege finden sich mittlerweile schon fünf Token aus dem Bereich der dezentralisierten Finanzanwendungen unter den Top 20. Chainlink gehören bereits länger zur Spitzengruppe und konnten auch in der vergangenen Woche wieder ein deutliches Plus verbuchen. Der Wrapped Bitcoin gehört zwar auch zu den DeFis, bildet aber nur den Wert des Bitcoins ab und folgt diesem deshalb im Kurs. Neu im exklusiven Club der Top 20 sind Uniswap, die wir rechts noch mal als Coin der Woche vorstellen, Aave und Synthetix. Alle drei Token verbuchten Kursgewinne von zehn bis 30 Prozent.

Sehr fest gegen den Bitcoin war mit Ethereum die zweitgrößte Kryptowährung. Der Wertzuwachs betrug fast 25 Prozent. Wir hatten bereits darauf hingewiesen, dass der Coin erneut zu den Favoriten in diesem Jahr gehören und den Bitcoin wieder wie im vergangenen Jahr deutlich übertreffen könnte. Auch das hat mit dem DeFi-Thema zu tun, denn Ethereum ist gewissermaßen die Werkbank für DeFis.