Heftige Börsenturbulenzen und eine kräftige Abwertung der Landeswährung Yuan hatten weltweit die Sorge vor einer Flaute in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft ausgelöst. Die Regierung versucht gegenzusteuern mit einem Mix aus Investitionen in die Infrastruktur und einer lockeren Geldpolitik. Sie beteuerte, dass 2015 trotz aller Schwierigkeiten das Wachstumsziel von rund sieben Prozent erreicht worden sei.
Ökonomen und viele Investoren reagierten erleichtert auf die Exportdaten. "Sie belegen, dass es trotz der Turbulenzen an den chinesischen Finanzmärkten in den vergangenen Monaten keine große Verschlechterung der Konjunktur gab", sagte Analyst Daniel Martin vom Analysehaus Capital Economics. "Der Außenhandel präsentiert sich zum Jahresende 2015 robuster als erwartet", sagte auch Volkswirt Frederik Kunze von der NordLB. "Das liefert ein Argument dafür, dass die die heftigen Bewegungen an den Aktien- und Devisenmärkten nicht realwirtschaftlich begründet sind."
SCHWACHE BINNENNACHFRAGE
In Tokio machte der Leitindex Nikkei deshalb kräftig Boden gut und schloss 2,9 Prozent höher bei 17.715 Punkten. Damit konnte er erstmals in diesem Jahr zulegen. Auch in Taiwan, Südkorea und anderswo ging es bergauf. An den chinesischen Börsen in Shanghai und Shenzhen ging es dagegen nach anfänglichen Gewinnen wieder bergab. Die Anleger blieben sehr nervös, erklärten Analysten.
2015 insgesamt schrumpfte Chinas Außenhandel - also Ex- und Importe zusammen - um acht Prozent auf umgerechnet knapp rund 3,6 Billionen Dollar. Die Regierung hatte dagegen ein Wachstumsziel von sechs Prozent ausgegeben. Die Importe sanken im Dezember bereits den 14. Monat in Folge, mit 7,6 Prozent fiel der Rückgang aber ebenfalls deutlich geringer aus als erwartet. "Auf der Importseite sind nach wie vor die niedrigen Rohstoffpreise sowie eine zu zurückhaltende Binnendynamik für den Fortgang der Talfahrt verantwortlich", sagte Ökonom Kunze.
Reuters