In der Tat ist die Aktie des US-Ölförderers richtig unter die Räder gekommen: Sie hat sich im Vergleich zu 2011 mehr als halbiert. Da kann Davis nicht widerstehen. Seine Investmentgesellschaft hat die Position zuletzt noch einmal ausgebaut und hält 21,8 Millionen Aktien im Wert von 911 Millionen Euro - immerhin 5,75 Prozent am Kapital von Apache.

Aus der 1954 gegründeten Firma mit einer kleinen Bohrstelle in der Nähe von Oklahoma City wurde ein Milliardenkonzern mit Aktivitäten auf der ganzen Welt. Die Spezialität war vor allem, aufgegebenen Öl- und Gasfeldern neues Leben einzuhauchen. Das funktioniert bei steigenden Rohstoffnotierungen gut. Als die Preise der Rohstoffe ab 2014 aber stark fielen, musste Apache gegensteuern.

Produktionskosten sind nun niedrig



Der 2015 angetretene Firmenchef John Christmann verkaufte ausländische Förderstätten und reduzierte die US-Produktionsstandorte. Gleichzeitig wurden die Schulden abgebaut. Christmann hatte auch immer die Kosten im Blick. Das heißt: Projekte wie die neuen Förderstellen in Alpine High, Texas, werden aus dem Cashflow bezahlt. Der Fokus auf niedrige Produktionskosten zahlt sich aus. Apache dürfte nach zwei Verlustjahren 2017 wieder schwarze Zahlen schreiben. Gleichwohl ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 39 kein wirkliches Schnäppchen mehr. Was macht sie dann für Davis so interessant?

Wer, wie der Value-Investor, den Wert der Einzelteile zusammenzählt und die Nettoverschuldung abzieht, kommt auf einen Zielkurs, der rund doppelt so hoch ist wie die aktuelle Notierung. Allein die 5000 Quadratkilometer, die Apache im Permian Basin besitzt, sind gemessen an zuletzt gezahlten Preisen rund 20 Milliarden Dollar wert. Das ist mehr als die aktuelle Marktkapitalisierung. Dazu kommen Ölfelder in der Nordsee, in Ägypten und preiswert gemietete Flächen in Texas, die mutmaßlich hohe Reserven beherbergen. Natürlich bleibt die Aktie ein Spielball der Rohstoffnotierungen. Da Apache aber niedrige Produktionskosten hat, kann das Unternehmen die Preisbaisse aussitzen. Ziehen die Notierungen wieder an, wird der Kurs überproportional folgen.

Es könnte auch schneller gehen, sollte etwa ein Aktienaktivist einsteigen und versuchen, durch den Verkauf von Einzelteilen die stillen Reserven zu monetarisieren. Die Aktie ist wegen des zyklischen Geschäfts- und Kursverlaufs riskant. Bitte Stoppkurs beachten.