Hatten sich Anleger seit Jahresanfang vor allem Sorgen um hohe Inflationsraten gemacht, kamen im Juni noch Rezessionsängste dazu. Beide Entwicklungen führten zu deutlich rückläufigen Aktienindizes sowohl in den USA als auch in Europa. Am deutschen Aktienmarkt fielen die Kurse besonders kräftig, die Wirtschaft hierzulande ist durch die drohende Energieknappheit stark gefährdet. Auf der Anleiheseite litten speziell die Notierungen von Hochzins-Unternehmensanleihen und Schwellenländerbonds. Aus diesen Segmenten haben ETF-Anleger Kapital in Anlageklassen umgeschichtet, die als widerstandsfähiger gelten. "ETFs auf US-Staatsanleihen und weltweite Industrieländerindizes waren zuletzt stark gefragt, bei hohen Marktschwankungen werden regelmäßig sehr liquide Marktsegmente favorisiert", sagt Ferat Öztürk, ETF-Experte der DWS.
Die einzige Änderung des Anlageausblicks der DWS im Aktiensegment betrifft die Schwellenländermärkte. Hier wurde die Einschätzung für die kommenden drei Monate auf "positiv" geändert. Dazu passt, dass im Gegensatz zu den vergangenen Monaten ETFs auf den chinesischen Aktienmarkt im Juni hohe Zuflüsse registriert haben. Möglicherweise sind Anleger der Meinung, dass Risiken wie die konjunkturellen Folgen der Corona-Lockdowns bereits in den Kursen eingepreist sind.