Die Bedingungen würden allerdings noch verhandelt. An den Finanzmärkten wurden die Informationen positiv aufgenommen. Der Euro legte zum Dollar zu. Die US-Börsen drehten ins Plus.

Ungewiss blieb jedoch, ob die Euro-Partner sich damit zufriedengeben. Sie pochen auf eine Verlängerung des kompletten Hilfsprogramms, das am 28. Februar endet. Dies lehnt der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras bislang ab, weil er die mit dem Programm verbundenen Reformauflagen für inakzeptabel hält. Er unterscheidet ausdrücklich zwischen dem gesamten Programm und dem Kreditabkommen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble äußerte sich skeptisch. Zwar habe er dazu keine näheren Informationen, sagte Schäuble am Dienstagabend im ZDF. Es gebe allerdings keine Kreditabkommen, sondern nur das Hilfsprogramm für Griechenland. "Es geht darum, dass das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe erfüllt wird", erklärte er.

Nach Worten von Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling haben sich die Chancen für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone dagegen verbessert. "Die Signale sind positiver als am Montag, es wird in Permanenz verhandelt", sagte er der österreichischen Tageszeitung "Kurier" laut Online-Ausgabe vom Dienstag. Ob es am Freitag neuerliche Verhandlungen mit den Finanzministern der Euro-Zone geben wird, ließ er offen. "Das kommt darauf an, was Griechenland anbietet und ob die Vorstellungen der Griechen für die anderen 18 Länder akzeptabel sind", sagte Schelling.

Den Euro-Finanzministern war es am Montagabend nicht gelungen, den Konflikt mit der von Links- und Rechtspopulisten getragenen griechischen Regierung zu lösen. Sie setzten den Griechen eine Frist bis zum Ende der Woche, um das in elf Tagen auslaufende Rettungsprogramm um einige Monate zu verlängern.

Sollte das vom Finanzmarkt abgeschnittene Land ab März ohne Unterstützung dastehen, droht die Staatspleite. Eine Schlüsselrolle hat dabei die Europäische Zentralbank (EZB). Wegen des Streits akzeptiert sie zwar von den griechischen Banken keine bonitätsschwachen Anleihen mehr als Pfand für die Geldversorgung. Sie toleriert aber bisher kurzfristige ELA-Notfallhilfen der griechischen Notenbank. Am Mittwoch entscheidet die EZB, ob der Geldhahn geöffnet bleibt. Einem Insider zufolge wird sie den Geldinstituten des Landes in dieser Woche nicht den letzten Zugang zu frischem Geld verwehren.

Reuters