Die Entscheidung spiegele die größere Rolle der chinesischen Währung im globalen Finanzsystem wider, erklärte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling. "In diesem Rahmen investieren wir neben Dollar und Yen seit 2013 auch in australische Dollar und fassen die Anlage in weitere Währungen ins Auge." Die Entscheidung, in Renminbi zu investieren, habe die Notenbank bereits im Sommer 2017 getroffen, ergänzte die Sprecherin.
Der Renminbi ist seit 2016 neben Dollar, Euro, Yen und dem britischen Pfund offiziell die fünfte Weltwährung. Denn der Internationale Währungsfonds hat ihn in den sogenannten Währungskorb aufgenommen. Für China war dies ein Meilenstein im Bemühen um die Anerkennung des Landes als globale Wirtschaftsmacht. Die Europäische Zentralbank schichtete im ersten Halbjahr 2017 Devisenreserven im Volumen von 500 Millionen Euro in Renminbi um, um der größeren wirtschaftlichen Bedeutung Chinas Rechnung zu tragen.
2016 war China zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands aufgestiegen. Das Land ist inzwischen die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft hinter den USA. In den ersten drei Quartalen 2017 legte die Wirtschaftsleistung um 6,9 Prozent - deutlich mehr als in anderen Regionen. Dabei waren Exporte und ein von staatlichen Infrastrukturinvestitionen gestützter Bauboom treibende Faktoren.